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Scope untersucht AIF-Fonds Private Equity entthront König Immobilie

Private Equity Fonds überholen Immobilienfonds bei AIFs im ersten Halbjahr 2024
Private Equity Fonds überholen Immobilienfonds bei AIFs im ersten Halbjahr 2024 | Foto: DAS INVESTMENT

Der Markt für geschlossene Publikums-AIF in Deutschland zeigt im ersten Halbjahr 2024 deutliche Anzeichen einer Erholung. Dies geht aus einer aktuellen Studie von Scope hervor, die einen signifikanten Anstieg des Emissionsvolumens und bemerkenswerte Verschiebungen in der Assetklassenverteilung offenbart.

Die Hauptergebnisse der Studie zusammengefasst:

  1. Das prospektierte Angebotsvolumen stieg auf rund 721 Millionen Euro, was einer Zunahme von 161 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
  2. Insgesamt wurden elf neue Fonds von der Bafin zum Vertrieb zugelassen, zwei mehr als im Vergleichszeitraum 2023.
  3. Private-Equity-Fonds überholten erstmals Immobilienfonds beim Emissionsvolumen.
  4. Das durchschnittliche Fondsvolumen verdoppelte sich auf circa 66 Millionen Euro.

Die Erholung des Marktes wird besonders durch fünf großvolumige Fonds mit einem Eigenkapital von jeweils über 50 Millionen Euro getrieben. Diese vereinen rund 73 Prozent des gesamten Neuangebots auf sich. Bemerkenswert ist, dass zwei dieser Fonds sogar ein geplantes Eigenkapital von über 100 Millionen Euro aufweisen.

Ein auffälliger Trend ist die Dominanz von Private-Equity-Fonds. Fünf Fonds dieser Assetklasse machen rund 60 Prozent des gesamten Emissionsvolumens aus. Dies markiert eine signifikante Verschiebung gegenüber früheren Perioden, in denen Immobilienfonds traditionell den größten Anteil stellten. Die Immobilienbranche ist mit fünf Fonds und einem Anteil von 34 Prozent am Gesamtvolumen weiterhin stark vertreten.

Hinsichtlich der Währungsverteilung sind acht der elf Fonds in Euro denominiert, während drei in US-Dollar notieren. Die Dollar-Produkte machen etwa 26 Prozent des Gesamtvolumens aus, was auf ein wachsendes Interesse an internationalen, insbesondere US-amerikanischen Investments hindeutet.

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Geringe Zahl von Artikel-8-Fonds

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Risikostruktur der Fonds. Zehn der elf neuen AIF sind als risikogemischt klassifiziert, was 96 Prozent des Gesamtvolumens entspricht. Die Mehrheit dieser Fonds ist als Blindpool oder Semi-Blindpool konzipiert, bei denen zwar die Investitionskriterien feststehen, die Investitionsobjekte aber noch nicht beziehungsweise nur zum Teil. Das ermöglicht in der aktuellen Marktphase Flexibilität bei der Akquisition attraktiv bewerteter Assets.

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Bemerkenswert ist auch die geringe Anzahl von Fonds, die als Artikel-8-Produkte gemäß der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert sind. Nur zwei der elf Fonds fallen in diese Kategorie.

Die Renditeerwartungen der Fonds variieren je nach Assetklasse und geografischem Fokus. Deutsche Immobilienfonds prognostizieren durchschnittliche jährliche Renditen von 3,4 Prozent bis 3,9 Prozent, während US-Immobilienfonds Renditen zwischen 3,8 Prozent und 6,7 Prozent in Aussicht stellen. Private-Equity-Fonds weisen mit 2,5 Prozent bis 8,4 Prozent die größte Bandbreite auf.

 

Marktumfeld bleibt herausfordernd 

Trotz der positiven Entwicklungen bleibt das Marktumfeld herausfordernd. Geopolitische Unsicherheiten und das gestiegene Zinsniveau beeinflussen weiterhin die Investitionsentscheidungen. Obwohl das Emissionsvolumen bereits zur Jahresmitte das Niveau des Gesamtjahres 2023 erreicht hat, rechnet Scope nicht damit, dass die Marke von einer Milliarde Euro im Jahr 2024 überschritten wird. Für die zweite Jahreshälfte werden nur noch wenige weitere Produktemissionen erwartet.

Für Investoren und Finanzberater bietet der Markt für geschlossene Publikums-AIF trotz der verbesserten Lage weiterhin Herausforderungen. Die Diversifizierung der Assetklassen und die stärkere Präsenz von Private-Equity-Fonds eröffnen neue Anlagemöglichkeiten, erfordern aber auch eine sorgfältige Due Diligence und ein genaues Verständnis der jeweiligen Marktdynamiken.

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