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SEB-Managerin Ulrika Bergman über aktuelle Trends im Biotech-Sektor „Übernahmen sind ein wichtiger Treiber geworden“

Ulrika Bergmann, Mangerin des SEB Concept Biotechnology
Ulrika Bergmann, Mangerin des SEB Concept Biotechnology
Solide Performance bei vergleichsweise niedrigem Risiko – im aktuellen Crashtest von 13 Biotech-Fonds belegt der SEB Concept Biotechnology den ersten Platz.

DER FONDS: Welche Trends bestimmen derzeit den Biotech-Sektor?

Ulrika Bergman: Der Gesundheits- und Biotech-Sektor wird derzeit von strukturellen Faktoren getragen. Vor allem sind dies die alternde Bevölkerung in den Industrieländern sowie zunehmende chronische Krankheiten und der wachsende Bedarf an Gesundheitsprodukten in den Schwellenländern. Dabei war der Erfolg der pharmazeutischen Industrie in der Vergangenheit ein wichtiger Faktor für den Biotech-Markt und wird es auch bleiben. Große, profitable Pharmaunternehmen bringen laufend neue Medikamente auf den Markt und verbessern ihre Patente, um den Abstand zu den billigeren Generika-Herstellern möglichst groß zu halten. Auch Übernahmen sind ein wichtiger Treiber geworden. Größere Gesellschaften, die sich in der Reifephase mit ablaufenden Patenten befinden, versuchen dadurch ihre Produktlinien aufzufrischen.

Die besten Biotechaktien-Fonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 SEB Concept Biotechnology 221 67 94 60 485
2 Candriam Equities Biotechnology 204 53 91 60 667
3 Franklin Biotechnology Discovery Fund 201 80 79 42 2549
4 Julius Baer Health Innovation Fund 198 51 97 50 133
5 Espa Stock Biotec 170 65 80 25 214
8 weitere Fonds >>
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 8. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 8. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Ein immerwährender Kreislauf, der die Kurse höher und höher treibt?

Die Nachfrage nach Medikamenten und Healthcare-Produkten ist relativ wenig anfällig für konjunkturelle Schwankungen, das macht den Sektor besonders in unsicheren Zeiten attraktiv. Investoren sollten aber berücksichtigen, dass Biotech-Aktien in den vergangenen Jahren bereits sehr stark an Wert gewonnen haben – die Wahrscheinlichkeit für Korrekturen ist durchaus hoch.

Welche Unternehmen können von den genannten Entwicklungen am meisten profitieren?

Am besten sind in diesem Umfeld diejenigen Biotech-Unternehmen aufgestellt, die die kostenaufwändige Entwicklung und Einführung neuer Produkte möglichst schnell und erfolgreich am Markt umsetzen können. Viele Marktteilnehmer sind recht klein, mit einer überschaubaren Produktpalette. Bei ihnen entscheidet sich schnell, ob klinische Tests erfolgreich sind oder scheitern.

Sie haben das Fondsmanagement im Jahr 2010 von Henrietta Theorell übernommen. Seitdem folgt der Fonds einem quantitativen Ansatz. Warum?

Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass ein rationales Entscheidungsmodell, das die objektive und systematische Analyse in den Mittelpunkt stellt, bei der Aktienauswahl zu den besseren Ergebnissen führt. Unser dadurch disziplinierterer Investmentprozess führt uns zu Unternehmen, die über stabile Erträge, attraktive Bewertungen und ein positives Investoren-Sentiment verfügen. Da das Risiko einzelner Biotech-Titel hoch ist, legen wir außerdem viel Wert darauf, das Risiko des Gesamtportfolios jederzeit stabil zu halten.

Wie wählen Sie konkret Aktien aus?

Aufbauend auf die quantitative Selektion unseres Systems schauen wir auf Fundamentaldaten, die wir für den Biotech-Sektor als besonders relevant identifiziert haben. Gleichzeitig analysieren wir das mit jedem einzelnen Titel verbundene Risiko für das Gesamtportfolio. Aktuell favorisieren wir größere Unternehmen und dabei insbesondere solche, die eine Phase erreicht haben, in der zuvor in die Entwicklung von Pharmaprodukten investiertes Kapital wieder an das Unternehmen zurückfließt.

Über 90 Prozent Ihres Portfolios sind in Nordamerika investiert. Finden Sie in anderen Regionen keine attraktiven Unternehmen?

Der Hauptgrund für unseren starken Nordamerika-Fokus liegt darin, dass Biotech-Unternehmen in anderen Teilen der Welt eher klein sind und die Handelbarkeit daher eingeschränkt ist. Wir haben unser Research aber bereits ausgedehnt und schauen grundsätzlich weltweit nach Gelegenheiten, die von ihrem Risikoverhalten her in unser Portfolio passen könnten. Bislang sind wir allerdings außerhalb der USA noch nicht nennenswert fündig geworden.

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