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„Zunehmend unentbehrlich“ Chinesische Seidenstraße – Irrweg oder Ausweg?

Von in AnalysenLesedauer: 3 Minuten
Altstadt von Tianshui im Nordwesten Chinas
Altstadt von Tianshui im Nordwesten Chinas: Das Reich der Mitte wird zunehmend zur zentralen Stütze westlicher Volkswirtschaften – auch wenn das politisch nicht gewollt ist. | Foto: Imago Images/Xinhua

Weltweit sind die Zentralbanken gezwungen, die finanziellen Bedingungen im Kampf gegen die Inflation massiv zu verschärfen, wodurch sie die Volkswirtschaften an den Rand des Abgrunds bringen. Alle Zentralbanken? Nein. Eine macht genau das Gegenteil: die Chinesische Volksbank (People’s Bank of China). Sie lockert ihre monetären Bedingungen, um die Wirtschaft zu stützen, denn die chinesische Inflation liegt gerade einmal bei 2,1 Prozent. Die Inflation ohne Energie und Lebensmittel sogar nur bei 0,9 Prozent.

Ebenso hat sich der Auftrieb bei den chinesischen Erzeugerpreisen deutlich abgeschwächt. Im Oktober hatte deren Anstieg von über 13 Prozent noch die wirtschaftliche Stabilität des Landes bedroht. Das jährliche Plus beläuft sich nun jedoch auf nur 6,4 Prozent. Westliche Notenbanker können davon nur träumen.

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Glücklicherweise kann die chinesische Zentralbank die Wirtschaft des Landes stützen, denn diese hat das bitter nötig: China hat in den letzten Monaten stärker gelitten als im Frühling 2020 unter der Corona-Krise – wenngleich diese dort ihren Anfang nahm. Der Wohnimmobilienmarkt erlebte 2021 einen steilen Abschwung. In dessen Verlauf rutschte Evergrande, einer der größten Immobilienentwickler des Landes, beinahe in die Insolvenz. Dank staatlicher Unterstützung konnte ein Zusammenbruch verhindert werden.

Der Höhepunkt jener Krise scheint überwunden, doch im Frühling 2022 gab es bereits die nächste: Die Infektionszahlen schnellten insbesondere in Shanghai und Peking in die Höhe. Xi Jinpings strikte Null-Covid-Politik führte zu einem brutalen Lockdown, von dem Millionen Menschen betroffen waren. Die Ergebnisse aus den Konjunkturumfragen gingen daraufhin stark zurück: Der Composite-Einkaufsmanagerindex fiel von 51,2 im Februar auf 42,7 im April. Damit signalisierte er eine Beinahe-Rezession für das zweite Quartal 2022.

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