LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in VersicherungenLesedauer: 5 Minuten

Seifenoper Deutscher Ring: Baloise holt sich Hanse-Merkur ins Boot

Seite 2 / 2



Schlechtes Zeugnis und blauer Brief für die Baloise

Zeitgleich zur Verkündung des Aufbaus der neuen Stammorganisation fand in Hamburg am Deutschen-Ring-Gebäude eine weitere Protestaktion des DR Kranken statt. Betriebsrats-Vorsitzender Sven Kluth stellte Frank Grund symbolisch ein "schlechtes Zeugnis" aus, Martin Strobel bekam einen "blauen Brief". Seit 444 Tagen versuche die Baloise, den Deutschen Ring zu zerschlagen, so die Kritik Kluths, 230 Arbeitsplätze stünden deshalb auf der Kippe.

Die Signal Iduna bezeichnete die Gründung der neuen Stammorganisation als "Panikreaktion". Vorstandsvorsitzender Reinhold Schulte: "Der Frontalangriff auf die gemeinsame Außendienstorganisation des Deutschen Rings ist nicht geeignet, das Verhandlungsklima zwischen Baloise und Signal Iduna zu verbessern. Dennoch hält Signal Iduna das Gesprächsangebot an die Baloise aufrecht."

In den vergangenen Tagen habe die Baloise die Führungskräfte des Außendienstes Deutscher Ring zu regionalen Treffen eingeladen und "außerordentlich hoch dotierte Verträge mit der neu zu gründenden Außendienstorganisation von Sach und Leben des Deutschen Rings unterbreitet, was stellenweise nahezu zu einer Verdoppelung der Vergütung führt", schreibt die Signal Iduna in einer Stellungnahme zum Thema. Die Leistungen aus den Verträgen würden jedoch nur bis 2011 garantiert. Die Führungskräfte seien zeitlich unter Druck gesetzt worden und hätten sich sofort oder aber bis zum nächsten Morgen entscheiden müssen. Signal Iduna prüft rechtliche Schritte

Zugleich würde ein "Kopfgeld" in Höhe von 500 Euro ausgelobt für jede Agentur, die sich auf die neue Außendienstorganisation verpflichte - ihre Geschäftsbeziehungen zum Deutscher Ring Krankenversicherungsverein also abbreche. "Dieses Vorgehen legt das hohe Risiko dieser Aktion offen: Wenn nicht genügend Außendienstpartner gewonnen werden, produziert die neue Vertriebsorganisation aufgrund ihrer hohen Managementkosten unvertretbar hohe Verluste", heißt es in der Stellungnahme weiter.

Die flächendeckenden Abwerbungsversuche beeinträchtigten die Interessen des Deutscher Ring Krankenversicherungsvereins erheblich. "Das sind unlautere geschäftliche Handlungen. Die Signal Iduna Gruppe prüft daher auch rechtliche Schritte", so das Unternehmen in seiner Stellungnahme.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion