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Corona-Krise Selbständige müssen auf Altersvorsorge zurückgreifen

Leerer Strand in Eckernförde
Leerer Strand in Eckernförde: In Schleswig-Holstein ist die Stimmungslage zur Altersvorsorge bundesweit am besten, berichtet das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung. | Foto: Hans-Werner Schultz / pixelio.de

Die Corona-Krise wirkt sich zunehmend auch auf das Stimmungsbild der deutschen Verbraucher hinsichtlich ihrer eigenen Altersvorsorge aus. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva): Ihr Altersvorsorge-Index ist im Frühjahr gegenüber Herbst 2020 von -1,4 auf -2,0 gesunken.

Das Diva ist das Forschungsinstitut des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater und Hochschulinstitut der Fachhochschule der Wirtschaft. Es veröffentlicht jeweils zweimal jährlich einen Geldanlage- und einen Altersvorsorge-Index. Sie messen die Ansichten der Menschen in Deutschland zu diesen beiden Finanzthemen.

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Im regionalen Vergleich der aktuellen Indexdaten wird deutlich, dass die Stimmungslage zur Altersvorsorge in Schleswig-Holstein am besten ist. Schlusslicht unter den Bundesländern ist demnach hingegen Brandenburg, obwohl die Arbeitslosigkeit auf Zweijahressicht dort am geringsten gestiegen ist. Teilgenommen haben an der jüngsten Umfrage im Auftrag des Diva ungefähr 2.000 Bürger und mehr als 800 Finanzberater.

Einbußen bei der gesetzlichen Rente

Mit einem Anteil von 18,5 Prozent habe sich die finanzielle Absicherung im Ruhestand bei fast jedem fünften der befragten Bürger in den vergangenen drei Jahren verschlechtert, erklärt Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des Diva. „Natürlich spielt dabei Corona eine Rolle. Denn durch Kurzarbeit verringern sich die Einzahlungen in die gesetzliche Rente.“

„Das wird den Menschen zunehmend bewusst“, so Heuser weiter. Für die kommenden zehn bis 20 Jahre gehe mit 54,7 Prozent mehr als jeder Zweite von Einbußen bei der gesetzlichen Rente aus. „Hierin dürfte sich auch widerspiegeln, dass in einigen Bereichen wie zum Beispiel in der Hotelbranche in größerem Ausmaß Insolvenzen und Arbeitslosigkeit drohen.“

Selbständige zeigen sich robust

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Wegen der drohenden Einbußen bei der gesetzlichen Rente nutze immerhin gut die Hälfte derjenigen, die wegen Corona weniger ausgeben, dieses zur Verfügung stehenden Geld, um ihre private Altersvorsorge aufzustocken. Das gelte auch für viele Selbständige, die in vielen Fällen eine hohe finanzielle Stabilität aufwiesen, erklärt Heuser.

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Teil der jüngsten Erhebung ist eine Sonderbefragung von bundesweit 510 Selbständigen. 46,5 Prozent von ihnen haben durch die Corona-Krise finanzielle Einbußen erlitten, die bei der Hälfte davon mehr als 50 Prozent des Umsatzes ausmachen. Jedem zehnten der Selbständigen wurde trotz Beantragung staatliche Hilfe verwehrt.

Rückgriff auf Reserven fürs Alter

Von den 26,3 Prozent der Selbständigen, die solche Hilfen erhalten haben, geht die Hälfte (50,7 Prozent) davon aus, dass diese nicht ausreichen werden. Insgesamt erwägen aber nur 7,8 Prozent aller Befragten konkret den Wechsel ihrer beruflichen Tätigkeit. „Über 90 Prozent der Selbständigen sehen in ihrer aktuellen Tätigkeit ihre berufliche Zukunft.“

Aktuell können zwar 29,2 Prozent der Selbständigen auf ihre Altersvorsorge zurückgreifen, um ihre berufliche Existenz durch Rückgriff auf Reserven aus dem privaten Bereich aufrecht zu erhalten. Doch: Man hätte sich gewünscht, dass der Staat mehr unter die Arme greift. Die staatlichen Hilfen werden schließlich aus Steuermitteln finanziert. Und zu denen tragen die Selbständigen nicht unerheblich bei“, so Heuser.

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