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Seltene Erden in Europa
Mächtiger Rohstoff-Happen in Schweden
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Seltene Erden in Europa Mächtiger Rohstoff-Happen in Schweden

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„Seltene Erden sind wesentlicher Bestandteil von Technologien, die für erneuerbare Energien benötigt werden“, erläutert Rollo die Relevanz der Metalle. Zeigte doch erst kürzlich eine Studie der Universität Hamburg, dass das 1,5-Grad-Ziel schon nicht mehr zu schaffen ist. Was im Umkehrschluss heißt: Westliche Länder müssen jetzt erst recht die Notbremse ziehen, um ihre Klimaversprechen einzuhalten.

 

 

Doch auch wenn die Metalle zu einer nachhaltigeren Welt beitragen können, passiert beim Herstellen oft das Gegenteil. In vielen Ländern bauen Firmen die Rohstoffe unter Bedingungen ab, die Arbeitern und Umwelt schaden. Gesellschaften roden große Waldflächen, um Minen freizulegen und eine Infrastruktur
zu schaffen, die den Abbau der seltenen Erden ermöglicht. Dieser setzt häufig giftige Substanzen frei und verschmutzt das Grundwasser. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Laut der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF tragen sich etwa 8 Prozent aller tödlichen Arbeitsunfälle im Bergbau zu.

Ziel: Rohstoff-Förderung ohne Umweltschäden

Gmür gibt sich dagegen hoffnungsvoll: „Die führenden Minengesellschaften wissen schon seit Jahren, dass der Raubbau an Menschen und Natur der Vergangenheit angehört.“ Er fordert einen offenen Dialog zwischen Politik, Umweltorganisationen und Minenbetreibern: „Eine nachhaltigere Wirtschaft führt nun mal über kritische Rohmaterialien.“ Deshalb sollten die Lager aufeinander zugehen, anstatt sich weiterhin mit Vorwürfen zu überhäufen.

Hier geht es zur Übersicht der Industriemetall-Aktienfonds

Denn der Westen habe laut dem Schweizer genug Möglichkeiten, auch seltene Erden zu fördern: „Wir haben in Europa sehr interessante Minen.“ Der Fund in Schweden sei kein Einzelfall. Auch auf der iberischen Halbinsel, in Tschechien und im Balkan gebe es spannende Vorkommen. Nicht zu vergessen sei zudem Grönland, was die kontinentaleuropäischen Vorkommen bei Weitem übertreffe. Dabei spekuliert Gmür, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump Grönland aus diesem Grund den Dänen abkaufen wollte.

„Das Problem liegt in Europas Desinteresse, das Fachwissen im Bereich der Gewinnung und Verarbeitung von seltenen Erden aufzubauen“, kritisiert der Fondsmanager. Dabei würden Investitionen in diesen Bereich Abhängigkeiten von Lieferungen aus dem Ausland verringern, Arbeitsplätze schaffen und nicht zuletzt die Lieferwege verkürzen.

Was vielversprechend klingt, könnte aber noch ein Weilchen dauern – LKAB selbst geht von 10 bis 15 Jahren aus, bis sie das Vorkommen in Schweden abbauen können. So oder so, bis dahin wird Kiruna wohl längst umgezogen sein.

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