Serie Fonds-Perlen: Komplizierter Klassenbester
Kay Peter Tönnes, Gründer von Antecedo. Zuvor war er bei Lupus Alpha und Metzler tätig.
Im zu Ende gehenden Jahr 2012 ist der Antecedo Strategic Invest das Maß aller Dinge. Mit über 70 Prozent Plus seit Anfang Januar hat sich der Absolute-Return- Fonds auf Platz 1 der in Deutschland zugelassenen Investmentfonds geschoben. Fondsmanager Kay-Peter Tönnes geht es darum, auf Sicht von zwei Jahren ein positives Ergebnis zu schaffen – unabhängig davon, was an den Kapitalmärkten passiert.
Ein Wertzuwachs von 10 Prozentpunkten über dem Geldmarktzins pro Jahr ist das Ziel, 5 Prozent sollen jährlich an die Anleger ausgeschüttet werden. Bisher hat Antecedo dieses Versprechen seit Auflage des Strategic Invest vor gut zwei Jahren halten können. Basis des Fondsportfolios sind kurzlaufende internationale Anleihen bester Bonität, also Staatsanleihen oder Pfandbriefe. Sie machen zwischen 50 und 70 Prozent des Portfolios aus und sorgen mit ihrem Zins für einen stabilen Grundertrag.
Für den eigentlichen Wumms sorgt aber erst die Optionsstrategie. Sie sieht im ersten Schritt den Kauf von Putund Call-Optionen mit einer Mindestlaufzeit von acht Monaten vor. „Konkret umgesetzt haben wir dies zuletzt über den Kauf einer Put- und einer Call-Option auf den Euro Stoxx 50 mit einem Basiswert von 2.600 Punkten“, so Tönnes. Im zweiten Schritt nutzt er eine Anomalie an den Finanzmärkten aus, wonach Optionen mit kürzerer Laufzeit im Vergleich erheblich teurer sind als länger laufende Optionen.
Tönnes: „Hierbei verkaufen wir Optionen mit einer Laufzeit von maximal zwei Monaten und einem großen Abstand zum aktuellen Indexwert.“ Dafür bekommt Tönnes eine Prämie vom Käufer der Option. Die Idee dahinter: Bei kurzen Laufzeiten fällt der Wert der Option in der Regel überproportional, weil die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die Aktie ihr Kursziel noch erreicht. Tönnes streicht also die Prämie für eine Option ein, die im Idealfall wertlos verfällt.
Im Sommer 2011 ging alles schief
Diese Rechnung geht nicht mehr auf, wenn die Nervosität an den Märkten stark steigt und die Optionsvolatilität im kürzerfristigen Bereich deutlich stärker steigt als im längerfristigen. Genau das ist im Sommer 2011 geschehen. Der Fonds verlor in drei Monaten rund 50 Prozent an Wert. „Allerdings ist das nur eine Momentaufnahme“, erklärt Tönnes.
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„Durch die stark gestiegenen Optionsvolatilitäten am kurzen Ende können wir deutlich höhere Prämien erlösen und so die Werteinbußen sehr rasch wieder aufholen. Das ist bislang immer so gewesen und hat sich auch nach dem starken Rückgang im vergangenen Jahr gezeigt.“ Um seinen Anlegern aber nicht ein zweites Mal solche Schwankungen zuzumuten, hat Tönnes die Strategie angepasst.
Dazu gehört zum Beispiel die Verkürzung der Laufzeit der Optionen in Stufe 2 von zwei auf einen Monat, um weniger oft eingreifen zu müssen. Auch eine Verlustgrenze hat Tönnes eingezogen. Kann das einen Verlust wie im Sommer 2011 ausschließen? „Schwankungen im Anteilswert können sich natürlich immer wieder ergeben“, so Tönnes. „Aber sehr viel weniger stark als im Sommer 2011.“
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Ein Wertzuwachs von 10 Prozentpunkten über dem Geldmarktzins pro Jahr ist das Ziel, 5 Prozent sollen jährlich an die Anleger ausgeschüttet werden. Bisher hat Antecedo dieses Versprechen seit Auflage des Strategic Invest vor gut zwei Jahren halten können. Basis des Fondsportfolios sind kurzlaufende internationale Anleihen bester Bonität, also Staatsanleihen oder Pfandbriefe. Sie machen zwischen 50 und 70 Prozent des Portfolios aus und sorgen mit ihrem Zins für einen stabilen Grundertrag.
Für den eigentlichen Wumms sorgt aber erst die Optionsstrategie. Sie sieht im ersten Schritt den Kauf von Putund Call-Optionen mit einer Mindestlaufzeit von acht Monaten vor. „Konkret umgesetzt haben wir dies zuletzt über den Kauf einer Put- und einer Call-Option auf den Euro Stoxx 50 mit einem Basiswert von 2.600 Punkten“, so Tönnes. Im zweiten Schritt nutzt er eine Anomalie an den Finanzmärkten aus, wonach Optionen mit kürzerer Laufzeit im Vergleich erheblich teurer sind als länger laufende Optionen.
Tönnes: „Hierbei verkaufen wir Optionen mit einer Laufzeit von maximal zwei Monaten und einem großen Abstand zum aktuellen Indexwert.“ Dafür bekommt Tönnes eine Prämie vom Käufer der Option. Die Idee dahinter: Bei kurzen Laufzeiten fällt der Wert der Option in der Regel überproportional, weil die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die Aktie ihr Kursziel noch erreicht. Tönnes streicht also die Prämie für eine Option ein, die im Idealfall wertlos verfällt.
Im Sommer 2011 ging alles schief
Diese Rechnung geht nicht mehr auf, wenn die Nervosität an den Märkten stark steigt und die Optionsvolatilität im kürzerfristigen Bereich deutlich stärker steigt als im längerfristigen. Genau das ist im Sommer 2011 geschehen. Der Fonds verlor in drei Monaten rund 50 Prozent an Wert. „Allerdings ist das nur eine Momentaufnahme“, erklärt Tönnes.
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„Durch die stark gestiegenen Optionsvolatilitäten am kurzen Ende können wir deutlich höhere Prämien erlösen und so die Werteinbußen sehr rasch wieder aufholen. Das ist bislang immer so gewesen und hat sich auch nach dem starken Rückgang im vergangenen Jahr gezeigt.“ Um seinen Anlegern aber nicht ein zweites Mal solche Schwankungen zuzumuten, hat Tönnes die Strategie angepasst.
Dazu gehört zum Beispiel die Verkürzung der Laufzeit der Optionen in Stufe 2 von zwei auf einen Monat, um weniger oft eingreifen zu müssen. Auch eine Verlustgrenze hat Tönnes eingezogen. Kann das einen Verlust wie im Sommer 2011 ausschließen? „Schwankungen im Anteilswert können sich natürlich immer wieder ergeben“, so Tönnes. „Aber sehr viel weniger stark als im Sommer 2011.“
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