Serie Fonds-Perlen: Meister im Monopoly
Jochen Knoesel (li.) und Ulrich Ronge managen den
Aktienfonds Deutschland Spezial.
Aktienfonds Deutschland Spezial.
Bosch steht in Deutschland traditionell für Haushaltsgeräte, Werkzeug und Auto-Ersatzteile. Und demnächst wohl auch für Solarstrom. Denn der Konzern will einen auf Photovoltaik machen. Profiteur ist der Solarmodulhersteller Aleo Solar, an dem der Technologie-Riese eine Mehrheitsbeteiligung hält. Nach dem ersten Abfindungsangebot vor zwei Jahren von 9 Euro pro Aktie legt Bosch in diesem Jahr mit einer freiwilligen Abfindung von 22 Euro pro Aktie nach. Gute Nachrichten, die sich an der Börse bemerkbar machen: Der Aktienkurs steigt von 18 auf rund 25 Euro.
Einer der Minderheitsaktionäre, die sich über das großzügige Abfindungsangebot freuen können, ist der Aktienfonds Deutschland Spezial. „Durch den Kursanstieg wurde Aleo Solar zur Depotposition mit der höchsten Gewichtung“, so der Co-Fondsmanager und Gründer der Würzburger Vermögensverwaltung Knoesel & Ronge (K&R), Jochen Knoesel.
Übernahmen nehmen in Deutschland zu
Die hohe Gewichtung eines Unternehmens, das sich in der Übernahmephase befindet, ist kein Zufall. Denn Knoesel und Co-Manager Ulrich Ronge suchen sich für den Fonds gerade Firmen aus, die sich in einer solchen Sondersituation befinden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf deutschen Unternehmen mit erwarteten, angekündigten, beschlossenen oder bereits wirksamen Übernahmeangeboten, Unternehmensverträgen und Zwangsabfindungen (Squeeze-Outs). Das Portfolio setzt sich aus rund 50 Titeln zusammen.
Im Katastrophenjahr 2008 verlor der Aktienfonds Deutschland Spezial lediglich rund 11 Prozent. „Auch im aktuellen Umfeld könne der Fonds überzeugen, meint Peter Hollmann, Vorstandssprecher von Berlin & Co, in dessen Mischfonds Berlin & Co Strategie I Defensiv das Produkt von Knoesel & Ronge mit über 5 Prozent vertreten ist. Die vom Fondsmanagement angepeilte Rendite zwischen 5 und 9 Prozent hält Hollmann für realistisch, „da die Übernahmeaktivitäten in Deutschland wahrscheinlich eher noch zunehmen dürften“.
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- Einsteigen: Weil das Risiko-Ertrags-Verhältnisstimmt, die Manager erfahren sind und die Fusionitis in Zukunft weiter zunehmen dürfte
- Umsteigen: Aus Aktienfonds, deren Wertentwicklung nicht die Risiken rechtfertigt
- Besonderheit: Anlageschwerpunkt auf Unternehmen vor, während oder kurz nach einer Übernahme
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