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Serie Fonds-Perlen: „Mit Bohrschiff besichert”

Fondsmanager Ariel Bezalel arbeitet seit 1997 im Rententeam von Jupiter Asset Management.
Fondsmanager Ariel Bezalel arbeitet seit 1997 im Rententeam von Jupiter Asset Management.
„Europa ist Chinas größter Exportmarkt. Und Europas Wirtschaftswachstum ist geradezu kollabiert“, sagt Ariel Bezalel von Jupiter Asset Management. Was macht er in diesem Umfeld? „In australische Staatsanleihen investieren“, so der Manager des Jupiter Dynamic Bond. „Sie sind eine Wette auf Chinas Wachstumsverlangsamung.“ Und größte Position in seinem Portfolio (23 Prozent).

Wächst Chinas Wirtschaft langsamer, sinkt die Nachfrage nach Rohstoffen aus Australien. Das bremst auch die Wirtschaft in Down Under, bietet Luft für erneute Zinssenkungen und damit steigende Kurse der Staatspapiere. Sie gelten als sicherer Hafen und haben davon bereits ordentlich profitiert. „Seitdem wir vor zwei Jahren eingestiegen sind, sanken die Renditen der zehnjährigen Staatspapiere von 6 auf 3 Prozent.“

Bereits seit Juni 2008 managt Bezalel den über eine Milliarde Euro schweren, aber nicht in Deutschland zugelassenen Jupiter Strategic Bond. Über drei Jahre zählt er zu den besten Fünf der Kategorie globale Rentenfonds. Der seit Mai dieses Jahres in Deutschland zugelassene Jupiter Dynamic Bond ist ein Klon des Schwergewichts und der erste Anleihefonds der Briten auf dem Kontinent.

Dem sicheren Hafen Australien bleibt Bezalel noch treu. Er glaubt an weiter sinkende Zinsen. Schließlich wachse China immer stärker von innen heraus. Stichwort Mittelschicht und steigender Konsum (siehe auch Bric-Serie ab Seite 36). Und: „Mit einer Schuldenquote von 6 Prozent steht Australien, besonders im Vergleich zum europäischen Chaos, sehr gut da. Wir müssen uns keine Sorgen um die Kreditwürdigkeit machen.“

Grundsätzlich werden die Zinsen und damit die Renditen globaler Staatspapiere noch eine Zeit lang auf dem „extrem niedrigen Niveau“ bleiben, ist Bezalel überzeugt. Andere als die Aussie-Anleihen hat er darum nicht gekauft. Deutlich attraktiver findet er Firmenanleihen. Bezalel: „Auch wenn sie etwas volatiler werden, weil die Ausfallraten steigen.“ Von zyklischen und stark nachrangig besicherten High-Yield-Anleihen rät er ab, aber: „Investmentgrade Bonds preisen eine Rezession schon ein und sind derzeit attraktiv bewertet.“

Zum größten Teil Firmenanleihen

Firmenanleihen stellen den Großteil seines Portfolios, derzeit 70 Prozent, 7 Prozent liegen in der Kasse. Sein absoluter Favorit in Sachen Chance-Risiko- Verhältnis ist aktuell die Anleihe von Golden Close Maritime: 11 Prozent Zinskupon, Laufzeit bis 2015. „Der Kurs ist seit Ausgabe im November 2010 von 100 auf 107 gestiegen, die laufende Rendite liegt immer noch bei 9 Prozent“, so Bezalel. „Die Anleihe ist mit einem Bohrschiff im Wert von 800 Millionen Dollar besichert. Insgesamt wurden aber nur Papiere im Wert von 460 Millionen Dollar ausgegeben. Die Beleihungsquote liegt also bei unter 60 Prozent.“

Bezalel darf weltweit alle festverzinslichen Wertpapiere kaufen, egal woher und mit welchem Rating. Einschränkungen gibt es kaum. Wandelanleihen etwa dürfen maximal mit 10 Prozent gewichtet werden. Auch Shorten ist erlaubt. Das Portfolio ist mit 60 bis 80 Titeln zudem recht konzentriert. Ein sicherer Hafen ist der Fonds darum nicht, eine attraktive Beimischung aber allemal.

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