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Aktualisiert am 27.10.2010 - 17:21 UhrLesedauer: 6 Minuten

Serie Solarfonds: Unter fremder Sonne

Quelle: Fotolia
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Lange war Castilla-La Mancha für seine Windmühlen bekannt. Schon vor über 400 Jahren kämpfte Don Quijote in dem spanischen Landstrich gegen die „Riesen“. Heute hätte der furchtlose Junker ganz andere Gegner. Meterhohe Platten, die nicht den Wind, sondern die Sonne einfangen. In die Region südlich von Madrid ist die Photovoltaik eingezogen, dort befindet sich auch der weltgrößte Solarpark. In den Hügeln rund um das Dörfchen Olmedilla de Alarcón reihen sich über 270.000 Solarmodule mit einer Nennleistung von 60 Megawatt. Sie erzeugen genügend Strom für rund 40.000 Haushalte.

Spanien bringt Investoren ins Schwitzen

Der Park in Olmedilla de Alarcón wurde 2008 errichtet, im spanischen Solarjahr. Vor zwei Jahren löste Spanien Deutschland kurzfristig als Zubauweltmeister von Photovoltaikanlagen ab. 2.600 Megawatt wurden in Spanien installiert, mehr als drei Viertel der insgesamt in Spanien vorhandenen Photovoltaikanlagen. Auch die deutschen Emissionshäuser erkannten, dass sich Spaniens Sonne nicht nur für Urlaubsfreuden nutzen lässt. Mittlerweile herrscht jedoch wieder Zurückhaltung. „Die Einstrahlungswerte sind zwar sehr gut, aber die derzeit unsichere Gesetzgebung schränkt den spanischen Markt ein“, sagt Rolf-Dieter Müller, Geschäftsführer der Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft (CFB).

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Schon 2008 verkündete die spanische Regierung sehr kurzfristig neue Regeln und brachte damit einige Investoren, darunter auch einen MPC-Fonds, ins Schwitzen. Der Hamburger Initiator brachte seine Anlagen jedoch noch rechtzeitig ins Register. Für alle Anlagen, die ihren Eintrag ins Register der Stromproduzenten (REPE definitiva) erst nach dem 28. September 2008 erhielten, gilt das Real Decreto (RD) 1578/2008 mit rund 20 Prozent niedrigeren Fördersätzen. Die Höhe der Einspeisevergütung wird wie beim Vorgängermodell, dem RD 661/2007, einmal festgelegt und für 25 Jahre gezahlt.

Deutschland: Fläche wird knapp

Jetzt soll die Förderung weiter sinken. Zwischenzeitlich war sogar von rückwirkenden Kürzungen für bereits laufende Anlagen mit Fördersätzen des RD 661 die Rede – damit wäre der langfristigen Planungssicherheit, dem Hauptargument für Solarfonds, die Grundlage geraubt. Davon sind die Spanier wieder abgerückt. Vielmehr sollen Anlagebetreiber nun nachweisen, dass sie bis zum 29. September 2008 über alle für den Anlagenbetrieb nötigen Geräte verfügten und alle Solarmodule installiert waren. Wie es in Spanien weitergeht, wird erst das neue Gesetz regeln, das Martin Führlein von Rödl & Partner für September erwartet.
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