Sichere Basis So beugen Selbstständige mit Rürup-Rente Altersarmut vor
Doch komplett steuerfrei ist die Rürup-Rente nicht. Die Steuern werden mit dem Renteneintritt fällig. Wer etwa im Jahr 2025 in den Ruhestand tritt, muss 85 Prozent der Auszahlungen versteuern; bis 2040 steigt dieser Anteil schrittweise auf 100 Prozent. Die Höhe der Steuer hängt dabei vom individuellen Steuersatz ab. „Dieser persönliche Satz ist in der Rentenphase in der Regel niedriger als in der Ansparphase“, sagt Kleyboldt.
Die Basisrente sei zudem eine Möglichkeit, um am Jahresende mit einer Einmalzahlung die Steuerlast zu drücken, sagt Martin Henze, Berater bei Münchner Finanz. Außerdem sei sie Insolvenz- und Hartz-IV-geschützt und die Anlagestrategie könne an der persönlichen Risikobereitschaft ausgerichtet werden. Dies sei ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Riester-Rente, die zu Rentenbeginn die eigezahlten Beiträge garantieren muss: „Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase ist das ein großer Bremsklotz.“
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Als Nachteil der Rürup-Rente nennt Henze die eingeschränkte Vererbbarkeit: Das angesparte Kapital kann nur als Rente an Ehepartner und kindergeldberechtigte Kinder vermacht werden. Der Vertrag kann zudem nicht gekündigt und zu Geld gemacht werden. „Auch das Übertragen auf eine andere Gesellschaft, wie es bei Riester-Renten der Fall ist, geht bei der Basisrente nur bei einigen ganz wenigen Gesellschaften“, so Henze. Und auch die nachgelagerte Besteuerung birgt Nachteile, etwa wenn der Versicherte im Alter ein hohes passives Einkommen erwartet.
Je nach Risikoneigung und Laufzeit der Police können Kunden zwischen klassischer und fondsgebundener Variante wählen. „Der Berater muss darauf achten, dass Ziele und Wünsche sowie die Chance-Risiko-Neigung des Kunden mit dem Produkt und der gewählten Absicherung Hand in Hand gehen“, sagt Antonio Romano, Produktmanager bei der Rating-Agentur Morgen & Morgen. Ebenso kann es sinnvoll sein, Kosten zu vergleichen: „Sowohl Abschlusskosten, als auch Verwaltungskosten schmälern die Rendite.“
Weitere wichtige Faktoren bei einem Rürup-Produkt seien die Produktqualität und ein solider Anbieter, der mit hoher Finanzstärke den Kunden ein Leben lang begleiten kann, erklärt Frank Senger, Sprecher der R+V Versicherung. Schließlich könne der Vertrag nicht gekündigt und das angesparte Kapital ausgezahlt werden. Ebenfalls sehr wichtig sei ein hoher, garantierter Rentenfaktor. Um die erlaubte Beitragsflexibilität und die steuerlichen Vorteile voll nutzen zu können, sollten an den steuerlichen Förderrahmen angepasste Zuzahlungsmöglichkeiten bestehen. „Und es gelten natürlich die üblichen Faktoren: passende Fondsauswahl, faire Kosten und auf Wunsch flexible Garantiebestandteile“, sagt Senger. Auch die Option, die Hinterbliebenen-Leistung im Rentenbezug anzupassen, dürfe nicht fehlen.