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Sichere Häfen

Lesedauer: 2 Minuten

(Quelle: DAS INVESTMENT) Fast überall auf der Welt geht es an den Börsen spätestens seit Januar steil bergab. Bis zu 35 Prozent beträgt das Minus an den Aktienmärkten nach nicht einmal drei Monaten des neuen Jahres. Auch die meisten Schwellenländermärkte konnten sich dem Abwärtssog nicht mehr entziehen, als die Angst vor einer Rezession in den USA und immer neue Hiobsbotschaften von Kreditmärkten und Banken sich unter Anlegern weiter und weiter ausbreiteten.

Auch andere Volkswirtschaften, waren sich Anleger plötzlich einig, werden von einer Schwäche der US-Konjunktur getroffen. Vor allem die Börsen der exportorientierten Schwellenländer Asiens gerieten daraufhin unter Druck – vielerorts fielen die Verluste noch weit herber aus als in den Vereinigten Staaten selbst. Hart getroffen hat es auch die osteuropäischen Börsen, die die Verliererliste der Marktplätze Europas klar anführen.

Doch es gibt ein paar Ausnahmen auf der von roten Zahlen dominierten Weltkarte: Die Börsen von Marrokko bis Mauritius und vom Oman bis Nigeria zählen zu den wenigen Märkten, die sich im laufenden Jahr behauptet haben und teilweise bereits deutlich zweistellig im Plus liegen. „Es ist zurzeit schwierig, eine bessere Anlageklasse zu finden“, kommentiert Christian Deseglise, Schwellenländer-Chefstratege bei HSBC Asset Management, mit Blick auf die sogenannten Frontier-Markets – gering entwickelte Märkte an der Grenze zum Schwellenland in Afrika, dem Orient und Asien.

Sie müssen die immer wahrscheinlicher werdende Rezession in den USA am wenigsten fürchten. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einem Wirtschaftswachstum in Afrika von 7,0 Prozent, nach 6,0 Prozent 2007. Im Mittleren Osten sollen es nach 6,0 Prozent im vergangenen Jahr 5,9 Prozent im laufenden Jahr werden.

Viel verdankt der afrikanische Kontinent dabei dem Rohstoff-Boom, der vor allem der nahezu grenzenlosen Nachfrage Chinas geschuldet ist: Öl und Gas kommen aus Angola, Kamerun, der Elfenbeinküste, Gabun, Kenia, Nigeria und dem Sudan. Botswana liefert Diamanten. Gold und Platin gibt es aus Ghana und Tansania, Kupfer aus Sambia. Bereits heute bezieht China ein Drittel seines Rohstoffbedarfs aus Afrika, in den kommenden zwei Jahren wollen die Chinesen ihr Handelsvolumen mit afrikanischen Staaten verdoppeln. Diesen Boom kann auch eine schleppendere US-Nachfrage kaum bremsen.

Kein Wunder ist es da, dass neben den Volkswirtschaften der Grenzmärkte auch ihre Aktienmärkte relativ unabhängig von den etablierten Handelsplätzen sind. „Sie bewegen sich nicht im Gleichschritt mit den Standardmärkten und auch nicht mit den Schwellenländer-Märkten“, sagt Deseglise. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass bis heute nur wenige ausländische Anleger investiert sind, die in Crash-Zeiten nervös werden, ihr Kapital abziehen und so für Kursstürze sorgen könnten. Ein weiterer Grund ist das steigende Vermögen der Schwellenländer-Bevölkerung, das in zunehmendem Maß an den heimischen Aktienmärkten landet. Immer mehr Analysten sehen in den Exoten-Märkten daher die sicheren Häfen fürs laufende Jahr.

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