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Signa Holding ist insolvent: Bei diesen Banken stehen Millionen im Feuer

Die Signa Holding vom österreichischen Milliardär René Benko befindet sich in einer tiefgreifenden finanziellen Krise. Nach erfolglosen Verhandlungen um eine Finanzspritze steht das Unternehmen nun vor einem Sanierungsverfahren. Trotz intensiver Bemühungen, einschließlich Gesprächen mit dem Hedgefonds Elliot, konnte kein Investor gewonnen werden, der die benötigten 600 Millionen Euro bis Ende November bereitstellen würde.
Die Probleme begannen, als die Signa Holding ihre finanzielle Unterstützung für Signa Sports United (SSU) einstellte. Diese Entscheidung führte dazu, dass SSU und einige ihrer Online-Shops Insolvenz anmelden mussten. Zusätzlich geriet die Signa Real Estate Management Germany, verantwortlich für die Entwicklung deutscher Immobilienprojekte, in finanzielle Schwierigkeiten, da sie keine finanzielle Hilfe mehr von ihrer Muttergesellschaft erhielt.
Wegen Zahlungsunfähgikeit: Mehrere Signa-Bauprojekte stehen still
Die Gesamtsituation von Signa wurde immer unsicherer. Mehrere Bauprojekte, darunter der Elbtower in Hamburg, wurden gestoppt. Benko zog sich unter Druck der Investoren vor einigen Wochen aus der operativen Führung zurück und überließ die Leitung Arndt Geiwitz. Der Gesamtwert des Konzerns wird auf etwa 23 Milliarden Euro geschätzt.
Signa besitzt namhafte Immobilien und Handelsunternehmen, einschließlich Galeria Karstadt Kaufhof. Um finanzielle Mittel zu generieren, hat Benko damit begonnen, persönliche Vermögenswerte, wie Kunstwerke und eine Luxusyacht, zu verkaufen. Sein eigenes Vermögen hat laut Forbes deutlich abgenommen.
Diese Banken sind mit Signa verflochten
Die finanziellen Schwierigkeiten der Signa Holding könnten auch Auswirkungen auf Banken haben, die dem Konzern in der Vergangenheit Kredite bereitgestellt haben. Zu den betroffenen Banken gehört die Schweizer Bank Julius Bär. Am Montag gab die Bank bekannt, dass sie ein Kreditrisiko von etwa 600 Millionen Franken trägt.
In Österreich, dem Heimatland von Signa, ist die Raiffeisenbank International (RBI) in die Finanzierung von Signa involviert. Laut Berichten aus Finanzkreisen hat die RBI etwa 750 Millionen Euro an Signa verliehen. Das macht sie zum größten Gläubiger des Konzerns in Österreich.
Ein weiterer Gläubiger von Signa ist die Bank Austria, die zur italienischen Unicredit-Gruppe gehört. Sie hat ebenfalls Beträge an den Konzern verliehen und steht somit auch im Zentrum des finanziellen Risikos, das durch die aktuellen Probleme von Signa entstanden ist.
In Deutschland sind mehrere Landesbanken betroffen. Nach „Bloomberg“-Informationen haben jenseits der LBBW auch die Landesbanken Helaba, BayernLB und NordLB jeweils dreistellige Millionensummen an Signa verliehen. Die Institute wollten sich dazu nicht äußern.