Im Windschatten von Gold Silber im Fokus: Lohnt sich jetzt der Einstieg in das „weiße Gold“?
Während der Goldpreis aktuell fleißig steigt, fährt in seinem Windschatten ein weniger beachtetes Edelmetall mit: Silber. Mit einem Preisanstieg von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn auf aktuell etwa 31 US-Dollar je Feinunze (etwa 28 Euro) übertrifft das „weiße Gold“ noch die Performance seines berühmteren Cousins. Doch ist jetzt weiterhin ein guter Zeitpunkt für ein Investment?
Chris Mahoney, Manager des Jupiter Gold & Silver Fund, zeigt sich in einer kürzlich veröffentlichten Notiz optimistisch: „In den letzten Monaten wurde viel über die Performance von Gold gesprochen, das die wichtigsten Anlageklassen übertroffen und neue Allzeithochs erreicht hat. Über den Aufschwung von Silber wurde weniger gesprochen, aber Silber bietet unserer Meinung nach die besten Chancen.“
Schlüsselrolle von Silber
Ein wesentlicher Treiber für die steigende Nachfrage nach Silber ist seine Bedeutung für die Energiewende. Insbesondere in der Solarindustrie spielt das Edelmetall eine Schlüsselrolle. Nach Angaben der Analyseagentur Morningstar, die sich auf Daten der Energie-Research-Abteilung Bloomberg NEF beruft, werden allein in diesem Jahr etwa 250 Millionen Unzen Silber für die Herstellung von Photovoltaikanlagen benötigt – das entspricht 30 Prozent, also fast einem Drittel, des weltweiten Angebots.
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Während der Goldpreis aktuell fleißig steigt, fährt in seinem Windschatten ein weniger beachtetes Edelmetall mit: Silber. Mit einem Preisanstieg von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn auf aktuell etwa 31 US-Dollar je Feinunze (etwa 28 Euro) übertrifft das „weiße Gold“ noch die Performance seines berühmteren Cousins. Doch ist jetzt weiterhin ein guter Zeitpunkt für ein Investment?
Chris Mahoney, Manager des Jupiter Gold & Silver Fund, zeigt sich in einer kürzlich veröffentlichten Notiz optimistisch: „In den letzten Monaten wurde viel über die Performance von Gold gesprochen, das die wichtigsten Anlageklassen übertroffen und neue Allzeithochs erreicht hat. Über den Aufschwung von Silber wurde weniger gesprochen, aber Silber bietet unserer Meinung nach die besten Chancen.“
Schlüsselrolle von Silber
Ein wesentlicher Treiber für die steigende Nachfrage nach Silber ist seine Bedeutung für die Energiewende. Insbesondere in der Solarindustrie spielt das Edelmetall eine Schlüsselrolle. Nach Angaben der Analyseagentur Morningstar, die sich auf Daten der Energie-Research-Abteilung Bloomberg NEF beruft, werden allein in diesem Jahr etwa 250 Millionen Unzen Silber für die Herstellung von Photovoltaikanlagen benötigt – das entspricht 30 Prozent, also fast einem Drittel, des weltweiten Angebots.
Die Fondsgesellschaft Jupiter hebt in einer Analyse auf ihrer Website die Mehrfachfunktion von Silber hervor: „Silber hat eine doppelte Bedeutung als Industrierohstoff und monetärer Wertspeicher.“ Neben der Verwendung in grünen Technologien wie Photovoltaikzellen kommt Silber auch in zahlreichen Elektronikanwendungen zum Einsatz, von Smartphones über E-Fahrzeuge bis hin zu Halbleitern. Wobei das in Schmuck enthaltene Silber hier noch gar nicht mitbedacht ist.
Die vielfältige Nachfrage nach dem Metall könnte demnächst zu einem spürbaren Mangel führen. Jupiter-Fondsmanager und Rohstoffspezialist Mahoney meint: „Der Silbermarkt ist extrem angespannt, und nach Schätzungen des Silver Institute wird es 2024 ein globales Silberdefizit von 215 Millionen Unzen geben.“ Das Silver Institute ist eine in den USA ansässige Lobby-Organisation der Silber fördernden und verarbeitenden Industrie.
Rohstoff-Experten gehen von weiterer Silber-Rally aus
Doch auch die Deutsche Bank sieht weitere Preissteigerungen voraus: „Viele Analysten sehen mittelfristig weiteres Potenzial: Sowohl 2024 als auch in den Folgejahren dürfte es nämlich zu Angebotsdefiziten bei Silber kommen.“ Ein besonderer Aspekt dabei sei, dass mehr als 50 Prozent des Silbers nicht aktiv abgebaut werden. Dieses Silber fällt vielmehr als Nebenprodukt bei der Förderung von Industriemetallen an. Daher ließe sich das Angebot an Silber auch bei einem schnellen Preisanstieg des Metalls nicht ebenso schnell ausweiten.
Allerdings warnt die Deutsche Bank auch vor der Volatilität des Silbermarktes: „Anleger sollten sich der oft sehr starken Preisschwankungen sowie des Risikos kurzfristiger starker Preisrücksetzer bewusst sein.“ Das bestätigt auch Finanzanalyst und Rohstoff-Experte Maurizio Mazziero gegenüber Morningstar: „Das weiße Metall weist eine höhere Volatilität als Gold auf, insbesondere in den Abwärtsphasen.“
Ein interessanter Indikator für potenzielle Anleger ist das Gold-Silber-Verhältnis. Aktuell liegt dieses bei etwa 86, was bedeutet, dass man für eine Unze Gold 86 Unzen Silber kaufen kann. Historisch betrachtet ist dies ein relativ hoher Wert, was auf eine mögliche Unterbewertung von Silber hindeuten könnte. Die Daten stammen vom Liechtensteiner Vermögensverwalter Incrementum, der den marktbekannten Edelmetallreport „In Gold we Trust“ herausgibt.
Höhere Renditen als bei Gold
Bei Jupiter betont man in diesem Zusammenhang: „Durch eine Beimischung von Silber im Portfolio können potenziell höhere Renditen erzielt werden als mit einer reinen Goldallokation. Tendenziell folgt der Silberpreis dem Goldpreis. Bei einem allgemeinen Anstieg der Edelmetallpreise steigt der Silberpreis aber meistens schneller als der Goldpreis.“ Folgt man dieser Logik, wäre aus Anlegersicht in der Tat ein guter Zeitpunkt, um über ein Silber-Investment nachzudenken.
Die Aussichten für Silber erscheinen mithin weiter positiv, getrieben von industrieller Nachfrage und potenziellen Angebotsengpässen. Allerdings sollten Anleger die höhere Volatilität im Vergleich zu Gold berücksichtigen und dabei ihre Risikotoleranz im Blick behalten. Für risikobereite Investoren könnte eine Beimischung von Silber jedoch eine interessante Option sein, um von möglichen Preissteigerungen zu profitieren.