

Nach FTX-Pleite Silvergate Bank macht dicht – Krypto-Krise fordert nächstes Opfer

Die Kryptobank Silvergate, die als eine der führenden Banken für Kryptowährungen gilt, plant die Auflösung ihres Geschäfts. Man wolle den Geschäftsbetrieb einstellen und „die Bank freiwillig in geordneter Weise und im Einklang mit den geltenden aufsichtsrechtlichen Verfahren liquidieren“, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens. Man wolle mit diesem Schritt einer drohenden Zahlungsunfähigkeit nach hohen Verlusten zuvorkommen.
Silvergate war die Bank der Kryptobranche
Die FTX-Pleite im November 2022 sorgte für heftige Turbulenzen am Kryptomarkt. In der Folge zogen Silvergate-Kunden rund acht Milliarden US-Dollar ab. Im Vergleich zu September 2022 war das ein Rückgang um etwa zwei Drittel. Um die Liquidität zu erhalten, musste Silvergate Schuldverschreibungen verkaufen, was zu einem Verlust von 718 Millionen US-Dollar führte. Laut Unternehmens-Angaben folgten Anfang 2023 ähnliche Notverkäufe.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen der Branche sei die nun angekündigte Liquidierung „die beste Lösung“, erklärte die Bank. Alle bestehenden Guthaben sollen an die Kunden ausgezahlt werden.
Die Silvergate Bank wurde 1988 als Spar- und Darlehensvereinigung mitbegründet. 1996 folgte eine Rekapitalisierung und Umwandlung in eine Bank. In den vergangenen zehn Jahren entwickelte sich Silvergate zu einem der größten Finanzdienstleister der Kryptobranche. Die Ankündigung, den Geschäftsbetrieb einzustellen, ließ den Aktienkurs im nachbörslichen NYSE-Handel zeitweise um fast 44 Prozent absacken. Mittlerweile beläuft sich das Minus auf 20 Prozent.
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Silvergate warnte im Vorfeld
Erst vergangene Woche warnte die Kryptobank Silvergate davor, dass die Fortsetzung des Geschäfts ungewiss sei. Daraufhin verschob das Institut die für den 16. März geplante Vorlage der Geschäftszahlen für 2022. Das wiederum veranlasste die Kryptobörse Coinbase sämtliche Zahlungen von oder an Silvergate zu stoppen.
Silvergate arbeitete eng mit vielen Unternehmen der Krypto-Branche zusammen, dementsprechend unklar sind derzeit die Auswirkungen der Geschäftsauflösung auf den Markt. Bitcoin und Ether, die beiden größten Kryptowährungen, gaben von Mittwoch auf Donnerstag mit -1,64 und -1,34 Prozent beide leicht nach.