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Von in NewsLesedauer: 4 Minuten
Allianz-Logo an Gebäude
Nach eigenen Angaben investiert Allianz X in digitale Vorreiter in den Ökosystemen rund um Versicherung und Vermögensverwaltung. | Foto: Imago Images / HEN-FOTO
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Das Start-up Simplesurance steckt tief in den roten Zahlen. Darüber berichtet aktuell das Fachportal „Finance Forward“. Demnach sank der Umsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf insgesamt rund 4,2 Millionen Euro. Gleichzeitig verdreifachte sich der Verlust auf nunmehr 19,2 Millionen Euro. Das geht aus dem erst kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht hervor.

Umsatz dramatisch niedrig

Unklar ist, warum keine aktuelleren Zahlen vorliegen. Simplesurance beantworte eine Anfrage von DAS INVESTMENT hierzu nicht. Klar ist, die Entwicklung der vergangenen Jahre ist dramatisch. 2018 lag der Umsatz noch bei 9,6 Millionen Euro. Verluste schrieb das Insurtech aber auch schon damals.  Für das 2022er-Ergebnis macht das Unternehmen die Corona-Pandemie sowie Inflationszuwächse infolge des Ukraine-Kriegs verantwortlich, berichtet „Finance Forward“ mit Verweis auf den Geschäftsbericht. Dieser weist auch Abschreibungen auf Finanzanlagen als Grund für den hohen Fehlbetrag aus.

Simplesurance agiert als sogenannter Embedded-Insurance-Anbieter, bietet unter anderem Onlineshops die Möglichkeit, Kunden im Bestellprozess zusätzlich eine Versicherung abzuschließen. Die bekannteste Marke des Unternehmens, die Makler-App „Schutzklick“, verkaufte man im Herbst 2023 an den Konkurrenten Clark. Hier ist die Allianz Mehrheitsgesellschafter.

Bisher ein vergeblicher Hoffnungsträger

Erst 2022 hatte die Tochter Allianz Partners auch Simplesurance übernommen, angeblich für den verhältnismäßig kleinen Betrag vom 30 Millionen Euro. Schon seit 2016 war der Versicherungsriese beim Berliner Start-up investiert. In den ersten Jahren entwickelte sich das Geschäft noch gut. Das Unternehmen wurde zu einem der wichtigsten Vermittler von Handy- und Elektronikversicherungen in Onlineshops. Die Allianz half mit einer Wachstumsspritze in Millionenhöhe. „Die endgültige Übernahme sollte geschäftliche Synergien beim Einsatz von Technologien und im Kundenservice nutzen“, wie es damals hieß. Auch wollte man langfristig vom Trend im Geschäftsfeld Embedded Insurance profitieren – ein milliardenschwerer Zukunftsmarkt.

Doch bisher dürfte man in München mit der Entwicklung der Berliner kaum zufrieden sein. Dabei könnte die Übernahme für die schlechten Zahlen mitverantwortlich sein. Diese Vermutung äußert zumindest „Finance Forward“ mit Verweis auf den Geschäftsbericht. In diesem heißt es, dass es bei der Transaktion „einmalige Rechts- und Beratungskosten“ gegeben habe.

Allianz spricht von langfristigen Synergien 

Auf Nachfrage von DAS INVESTMENT wollte sich Allianz Partners weder zu diesem Sachverhalt noch den Zahlen zu Simplesurance äußern. Stattdessen herrscht offenbar Wunschdenken. Eine Sprecherin schrieb: „Simplesurance unterstützt das Wachstum der Gruppe in strategischen Bereichen wie dem Banken- und Mobilitäts-Segment und der Einführung unserer Plattformstrategie. Das unterstreicht die langfristigen Synergien und strategischen Vorteile dieser Übernahme.“ 

 

Alter Geschäftsbericht prognostiziert Wende für 2023

Ob die Trendwende mittlerweile vollzogen ist, bleibt unklar. Im Prognoseteil des Geschäftsberichts hat Simplesurance zumindest wieder ein Wachstumsplus in Aussicht gestellt. „Die Gruppe erwartet für 2023 ein Prämienwachstum im einstelligen und ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022“, heißt es im Geschäftsbericht. Laut des Medienberichts machen dem Insurtech offenbar mehrere „Projekte innerhalb des Allianz-Konzerns zur Erschießung digitaler Vertriebskanäle“ Hoffnung. Diese sollen absehbar zu einem „beschleunigten Umsatzwachstum“ führen. Auch beim operativen Ergebnis erwarte Simplesurance eine Verbesserung: Für 2023 peile man einen Verlust unterhalb von 6,2 Millionen Euro an.

White-Label-Lösungen als Zukunft?

Dabei scheint das Unternehmen den Fokus inzwischen vor allem auf Geschäftsfelder jenseits des klassischen Versicherungsgeschäfts zu legen. Laut „Finance Forward“ ist im Geschäftsbericht von „IT-Dienstleistungen“ die Rede: Diese hätten 2022 rund 500 Prozent mehr Umsatz eingebracht als noch im Jahr zuvor. Welche Dienstleistungen in den Bereich fallen, habe Simplesurance auf Anfrage nicht kommentiert. Als wahrscheinlich gilt laut des Medienberichts, dass das Start-up hiermit vor allem Geschäfte mit White-Label-Lösungen meint, die es Partnern anbietet. Dazu gehörten beispielsweise auch Schnittstellen zum Betrieb von Serviceportalen oder Schadenmanagement.

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