IKB-Chefvolkswirt Klaus Bauknecht
IKB-Chefvolkswirt Klaus Bauknecht
Auch hat die V-förmige Erholung in den Industrieländern im dritten Quartal 2020 gezeigt, dass die globalen Wertschöpfungsketten intakt geblieben sind. Die Angebotsseite der globalen Wirtschaft wird demnach keine Wachstumsbremse darstellen.
… und der Goldpreis ist seit August unter Druck, …
Der Goldpreis hat sich mit der im Sommer einsetzenden Konjunkturbelebung von seinem Höchststand Anfang August 2020 verabschiedet. Jüngst hat die Aussicht auf baldige Corona-Impfungen den Abwertungsdruck auf den Goldpreis noch beschleunigt. Generell scheint bei Anlegern das Bedürfnis nach „safe haven“ nachzulassen. Doch führen eine geringere Risikoaversion und eine sich aufhellende Konjunktur zwangsläufig zu einer Schwäche des Goldpreises? Nach der Finanz- und Euro-Schuldenkrise war dies in der Tat der Fall. Der Goldpreis fiel von seinem Hoch im Jahr 2011 von fast 1.900 US-Dollar auf nahezu 1.000 US-Dollar Ende 2015.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Auch hat die V-förmige Erholung in den Industrieländern im dritten Quartal 2020 gezeigt, dass die globalen Wertschöpfungsketten intakt geblieben sind. Die Angebotsseite der globalen Wirtschaft wird demnach keine Wachstumsbremse darstellen.
… und der Goldpreis ist seit August unter Druck, …
Der Goldpreis hat sich mit der im Sommer einsetzenden Konjunkturbelebung von seinem Höchststand Anfang August 2020 verabschiedet. Jüngst hat die Aussicht auf baldige Corona-Impfungen den Abwertungsdruck auf den Goldpreis noch beschleunigt. Generell scheint bei Anlegern das Bedürfnis nach „safe haven“ nachzulassen. Doch führen eine geringere Risikoaversion und eine sich aufhellende Konjunktur zwangsläufig zu einer Schwäche des Goldpreises? Nach der Finanz- und Euro-Schuldenkrise war dies in der Tat der Fall. Der Goldpreis fiel von seinem Hoch im Jahr 2011 von fast 1.900 US-Dollar auf nahezu 1.000 US-Dollar Ende 2015.
Für den Goldpreis ist letztendlich aber weniger die Konjunktur entscheidend, vielmehr sind es alternative, sichere Investitionsmöglichkeiten – und das sind in der Regel vor allem US-Staatsanleihen. Relevant sind dabei weniger die kurzfristigen Renditen, sondern vor allem das lange Ende der US-Zinskurve. So sollten steigende Langfrist-US-Renditen im Jahr 2021 für Gegenwind beim Goldpreis sorgen. Der Renditenanstieg im Herbst 2020 deutet diese Entwicklung bereits an.
Auch nach der Finanz- und Euro-Schuldenkrise fiel der Goldpreis vor allem in einer Phase, in der die realen US-Renditen wieder stiegen beziehungsweise positiv ausfielen. Schließlich ist es die Sorge um den Werterhalt ihrer Geldanlage, die Investoren zu Gold treibt. Und auch während der Coronakrise ist der Goldpreis vor allem in der Phase negativer realer US-Renditen gestiegen. Aber trotz der Erwartung steigender Renditen ist nicht unbedingt mit einem fallenden Goldpreis zu rechnen. Denn es stellt sich die Frage, wie stark die Renditen im Vergleich zur Inflation anziehen werden. Dabei spielt die Geldpolitik der Fed eine entscheidende Rolle.
… doch die Geldpolitik ist eine bedeutende Stütze
Nach dem Rückgang in diesem Jahr sollte die Inflationsrate 2021 auf beiden Seiten des Atlantiks wieder ansteigen, angetrieben von der sich normalisierenden Konjunktur. Doch die Schuldenquoten von Staaten und Unternehmen werden sich deutlich ausweiten. Dies wird unweigerlich das mittelfristige Wirtschaftswachstum belasten. Zudem wird die Geldpolitik noch auf lange Sicht eine außerordentlich unterstützende Rolle einnehmen müssen, um die effektive Nachfrage der Industrieländer zu stützen und die Schuldentragfähigkeit der Staaten sicher zu stellen.
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