IKB-Chefvolkswirt Klaus Bauknecht
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Auf der anderen Seite ergibt sich allerdings eine höhere Inflationsrate, was den Goldpreis stützen sollte, vor allem wenn die langläufigen US-Renditen auf den Inflationsanstieg nur verhalten reagieren, da die langfristigen Inflationserwartungen stabil sind beziehungsweise die Fed erfolgreich darin ist, Anstiegen kurzfristig gegenzusteuern.
Ein schwacher Goldpreis würde sich dann ergeben, wenn die US-Renditen deutlich stärker anstiegen als die Inflationsrate. Hierfür müssten die Inflationserwartungen deutlich zulegen und sich zudem in höheren Renditen niederschlagen. Gegen diese Erwartung wirken die aktuelle Fed-Politik und hohe Schuldenquoten, die langfristig das Wachstum dämpfen sollten.
Unterstützung erfährt der Goldpreis von der anziehenden Inflation sowie einer volatilen Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2021. Der Euro-Goldpreis würde zudem von einer US-Dollar-Abwertung profitieren. Um diese Abwärtsrisiken für den Goldpreis zu illustrieren, haben wir mehrere Szenarien für den US-Dollar-Goldpreis simuliert. Sie unterscheiden sich im Anstieg der realen Renditen:
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Auf der anderen Seite ergibt sich allerdings eine höhere Inflationsrate, was den Goldpreis stützen sollte, vor allem wenn die langläufigen US-Renditen auf den Inflationsanstieg nur verhalten reagieren, da die langfristigen Inflationserwartungen stabil sind beziehungsweise die Fed erfolgreich darin ist, Anstiegen kurzfristig gegenzusteuern.
Ein schwacher Goldpreis würde sich dann ergeben, wenn die US-Renditen deutlich stärker anstiegen als die Inflationsrate. Hierfür müssten die Inflationserwartungen deutlich zulegen und sich zudem in höheren Renditen niederschlagen. Gegen diese Erwartung wirken die aktuelle Fed-Politik und hohe Schuldenquoten, die langfristig das Wachstum dämpfen sollten.
Unterstützung erfährt der Goldpreis von der anziehenden Inflation sowie einer volatilen Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2021. Der Euro-Goldpreis würde zudem von einer US-Dollar-Abwertung profitieren. Um diese Abwärtsrisiken für den Goldpreis zu illustrieren, haben wir mehrere Szenarien für den US-Dollar-Goldpreis simuliert. Sie unterscheiden sich im Anstieg der realen Renditen:
Im Szenario 1 steigen zehnjährige US-Renditen auf 1,2 Prozent; in Szenario 2 auf 1,5 Prozent. Diese Erhöhung der realen und nominalen Renditen um 30 Basispunkte mag gering erscheinen. Sie würde allerdings den Fundamentalwert des Goldpreises je Feinunze laut Schätzungen um rund 100 US-Dollar senken. Würden allerdings die realen zehnjährigen US-Renditen auf 0 Prozent ansteigen und vollständig dem erwarteten Inflationsanstieg folgen, läge das Abwärtsrisiko für den Goldpreis bei bis zu 250 US-Dollar. Bei einem Anstieg realer Renditen auf plus 1 Prozent, was im historischen Kontext immer noch nicht als besonders hoch einzuschätzen ist, würde das Abwärtsrisiko für den aktuellen Goldpreis rund 400 US-Dollar betragen. Hierfür müssten die US-Renditen allerdings angesichts des erwarteten Inflationsanstiegs im Jahr 2021 auf fast 3 Prozent ansteigen, was aufgrund der aktuellen Geldpolitik und der wirtschaftlichen Lage nicht zu erwarten ist.
Szenario 1 deutet auf einen Goldpreis von zirka 1.750 US-Dollar hin. Bei einem aktuellen Goldpreis von knapp über 1.800 US-Dollar besteht somit bei einem weiteren moderaten Anstieg der nominalen US-Renditen (aktuelles Niveau liegt bei 0,9 Prozent) ein überschaubares Abwärtsrisiko für den Goldpreis. Das kann auf die steigende Inflationsrate zurückgeführt werden. Auch ergibt sich das Risiko weniger aus den Renditeanstiegen als eher aus dem möglicherweise übertriebenen Goldpreisanstieg in den diesjährigen Monaten Juli und August.
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