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in Weltweite MarktanalysenLesedauer: 2 Minuten

Sind die goldenen Jahre vorbei?

Über Jahre ist der Goldkurs exponentiell nach oben geschossen. Das Edelmetall galt traditionell als eiserne Reserve in Krisenzeiten und als besonders inflationssicher. Seit Herbst 2011 liefert es jedoch eine enttäuschende Performance ab: der Kurs ging von 1.900 auf aktuell 1.600 US-Dollar je Unze zurück. Zwischenzeitlich lag der Goldpreis sogar unter 1.600 Dollar.   

Gründe dafür gibt es viele. Zum einen ist das systemische Risiko an den Märkten seit Eingreifen der Notenbanken in 2012 deutlich gesunken. Zudem ist die Angst vor steigenden Inflationsraten bei Anlegern aktuell niedrig.

Namhafte Finanzinvestoren wie George Soros und John Paulson reduzieren ihre Goldquoten, Indien plant sogar eine Gold-Import-Steuer. Parallel zum deutlichen Rückgang des Goldpreises verzeichnet der Dax einen Kursanstieg von 5.000 auf aktuell 8.000 Punkte.

Der Risikoappetit der Investoren steigt. Selbst wenn in der aktuellen Unruhe um Zypern die Safe Haven-Funktion von Gold wieder aktiv ist, verhilft das lediglich zu einem leichten Kursanstieg.  

Raus aus dem Gold, rein in die Aktien  

Als Ergebnis der jüngsten Entwicklungen haben wir die Goldquoten in unseren Anlageportfolios deutlich reduziert. Wir bevorzugen derzeit eindeutig Aktien, die immer noch attraktiv bewertet sind und hohe Dividenden in Höhe von 3 bis 4 Prozent ausschütten. Bevorzugte Region für die Anlagen bleibt Deutschland.

Aktuell häufig genannte Länder, wie beispielsweise die Schweiz und USA, sind inzwischen deutlich höher bewertet. Dies zeigen die aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV). Das KGV im Dax notiert bei 11, in der Schweiz und den USA sogar bei 14 bis 15. Historisch gesehen, liegt das durchschnittliche KGV bei 15, so dass für den Dax noch Luft nach oben ist.  

Zentralbanken auf Einkaufstour  

Während sich Privatanleger und Großinvestoren den Kauf von Gold zweimal überlegen, nutzen die Zentralbanken die aktuelle Situation für weitere Zukäufe. Insbesondere Notenbanken aus den Schwellenländern sind am Goldmarkt als Käufer aktiv, wie beispielsweise Südkorea. Die südkoreanische Zentralbank hat nach eigenen Angaben im Februar weitere 20 Tonnen Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven gekauft. Das entspricht allerdings nur 1,5 Prozent der Devisenreserven. Der Wert ist somit verhältnismäßig tief und lässt auf weitere Goldkäufe schließen.

Dies könnte eine Trendwende: In den vergangenen 20 Jahren waren die Notenbanken immer Verkäufer, wenn es um Gold ging. Das ändert sich seit 2010 zunehmend. Gold wird wieder in den Depots angehäuft.

Welche Auswirkungen das auf den Goldpreis hat, bleibt abzuwarten. Natürlich will sich keine der Notenbanken zu den Plänen äußern, aber angesichts der expansiven Geldpolitik dürften viele dazu geneigt sein, ihre Devisenbestände weiter zu diversifizieren. Das würde den Goldpreis beeinflussen.  

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