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Teilweise enormer Rückgang In diesen Städten sinken Nachfrage und Kaufpreis am Immobilienmarkt

Wohnungen im Hamburger Stadtteil Eppendorf
Wohnungen im Hamburger Stadtteil Eppendorf: In Hamburg sind die Immobilienpreise trotz sinkender Nachfrage weiterhin gestiegen. | Foto: Imago Images /Hoch Zwei Stock / Angerer

Gestiegen Bauzinsen, hohe Inflationsraten und anhaltende Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine haben im 2. Quartal 2022 den Wohnimmobilienmarkt deutlich beeinträchtigt, zu diesem Ergebnis kommt die Immobilienplattform Immowelt. Der Preiskompass des Anbieters weist in 13 von 14 untersuchten Städten eine zurückgehende Nachfrage aus. Teilweise erhöhte sich gleichzeitig der Bestand angebotener Immobilien zum Kauf. Als Folge sind in 7 der 14 größten Städte Deutschlands stagnierende oder bereits leicht sinkende Angebotspreise zu beobachten.

Die Folgen von gestiegenen Bauzinsen

Seit Anfang des Jahres sind die Zinsen für Baudarlehen enorm gestiegen. Gepaart mit einer anhaltend hohen Inflation können sich viele Menschen den Traum von den eigenen vier Wänden nicht mehr leisten. Weshalb die Nachfrage nach Kaufimmobilien stark zurückgegangen ist: Diese sank deutschlandweit im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent.

Zudem hat die Zahl der inserierten Wohnungen wieder deutlich zugenommen. Im Vergleich zwischen den jeweils 2. Quartalen 2022 und 2021 hat sich das Angebot um 29 Prozent erhöht. Was laut den Immowelt-Analysten mit der zurückgehenden Nachfrage zusammenhängen könnte.

 

 

 

In Städten mit hohen Immobilienpreisen hat sich die Nachfrage teilweise halbiert

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Beim Blick auf die 14 deutschen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern zeigt sich, dass besonders in den Märkten mit hohen Preisen das Interesse an Immobilien im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückgegangen ist. Das Angebot hat dabei meist zugenommen: In München gibt es 18 Prozent weniger Anfragen, bei 27 Prozent mehr Immobilienangeboten. Köln verbucht einen Nachfrage-Rückgang von 20 Prozent, während die Anzahl der Inserate gar um 54 Prozent gestiegen ist.

In Berlin hat sich die Nachfrage sogar mehr als halbiert, mit minus 52 Prozent, und auch in Hamburg gingen die Anfragen um 47 Prozent zurück. Das Angebot ist aber in beiden Städten noch nicht gestiegen und hat sich entgegen dem Trend in den anderen Großstädten noch einmal verringert. In beiden Metropolen scheint die sinkende Nachfrage durch das geringe Angebot bedingt zu sein, so die Immowelt-Analysten. In Berlin könnten zudem noch Verwerfungen durch den Mietendeckel nachwirken: Hier zog die Anzahl der Inserate für Wohneigentum während der Geltungsdauer des Gesetzes stark an. Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel gekippt hatte, sanken die Verkaufsannoncen wieder deutlich.

 

Tabelle von Immowelt zum Immobilienmarkt
Tabelle von Immowelt zum Immobilienmarkt: So haben sich Angebot und Nachfrage entwickelt. © Immowelt

 

Stagnierende Preise in 7 von 14 Städten

Die aktuelle wirtschaftliche Lage spiegelt sich nicht nur in der Nachfrage, sondern auch bei den Kaufpreisen wider. Nach dem Immowelt Preiskompass haben sich in 7 von 14 untersuchten Großstädten die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 2. Quartal 2022 nicht weiter verteuert: In drei Städten sind die Preise stabil geblieben, in vier weiteren Städten lassen sich schon leichte Rückgänge beobachten. Im Vorquartal verzeichneten noch alle 14 Städte steigende Kaufpreise.

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