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Aktualisiert am 06.10.2009 - 14:12 UhrLesedauer: 4 Minuten

Small Caps: Anlegen in Nebenwerte, aber bitte mit Value

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Hintergrund für die von Sharp als besser befundene Diversifikation: Die verschiedenen Anlagestile können sich insbesondere kurzfristig sehr unterschiedlich zueinander verhalten. In Europa ist dieses Verfahren noch relativ neu, in den USA kommt es hingegen bereits seit vielen Jahren zum Einsatz. Value schlägt Growth Das Ergebnis dieses Diversifikationsaspekts ist äußerst interessant: 1992 wiesen die Wirtschaftswissenschaftler Fama und French nach, dass Value-Aktien langfristig wesentlich höhere Renditen erbringeb als Wachstumstitel. Gleichzeitig wurde in der Analyse nachgewiesen, dass auch Aktien mit niedriger Börsenkapitalisierung höhere Renditen erwirtschaften als Large Caps. Später stellte der US-Finanzprofessor Josef Lakonishok fest, dass die höheren Renditen bei einem niedrigeren Risiko erzielt werden. Die Frage die sich hier stellt: Was passiert also, wenn man diese Erkenntnisse miteinander kombiniert und auf Value-Titel mit niedriger Börsenkapitalisierung setzt? Value: Auf die „inneren Werte“ kommt es an Die Value-Strategie steht in der Finanzwelt für Werthaltigkeit und Sicherheit. Dabei entpuppt sich der Value-Manager als wahrer Schnäppchenjäger. Er durchsucht das gesamte Aktienuniversum nach möglichst günstigen Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell sich in der Vergangenheit bewährt hat. Der Vater der Value-Strategie und der Mentor von Warren Buffet ist Benjamin Graham. Er hat bereits 1934 erkannt, dass jedes börsennotierte Unternehmen über zwei Bewertungen verfügt: den Marktpreis, also die Bewertung des Unternehmens an der Börse, und den tatsächlichen Wert, den so genannten inneren Wert. Hieraus ermittelt der Value-Manager verschiedene Kennzahlen, die ihm Aufschluss über die finanzielle Situation des Unternehmens geben. Gleicht sich der Börsenkurs dem inneren Wert an, verkauft der Value-Investor ohne Wenn und Aber. Wachstumsphantasien über den inneren Wert hinaus kennt er nicht. Value-Ansatz bei Small Caps - eine renditestarke Kombination An dieser Stelle wird deutlich, dass der äußerst disziplinierte Value-Ansatz bei Investitionen in Nebenwerte einige Vorteile hat. Aufgrund der Tatsache, dass jedes Unternehmen auf Herz und Nieren überprüft wird, wird das Risiko für den Anleger weiter eingegrenzt, während die Rendite steigt. Dennoch ist der Aufwand, der hier betrieben wird, recht groß, so dass sich aus Sicht der Investoren für die Kombination Value/Small Cap vor allem Funds eignen. Wichtig ist außerdem, dass die Liquidität des Nebenwerte-Segments berücksichtigt wird. Ein Fund, der sich auf diesen Bereich konzentriert, sollte ein gewisses Volumen nicht überschreiten. Werden diese Kriterien jedoch beachtet, steht der langfristigen Vermögensanlage mit Bedacht auch bei den Minis der Unternehmenswelt nichts mehr im Wege.

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