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Small-Cap-Portfoliomanager „Unternehmen aus dem Energiebereich werden interessant“

Von in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 5 Minuten
Louis Ubaka, Portfoliomanager im US-Aktienteam von Columbia Threadneedle Investments auf dem private banking congress in Hamburg
Louis Ubaka, Portfoliomanager im US-Aktienteam von Columbia Threadneedle Investments auf dem private banking congress in Hamburg: „Die Bewertungen von Small-Cap-Aktien sind jetzt sehr attraktiv.“ | Foto: Marvin Dibbern

DAS INVESTMENT: Herr Ubaka, in den USA will die Fed die Zinswende angehen, die Inflation sinkt, aber auch der Arbeitsmarkt schwächelt. Was bedeutet das für US-Aktien insgesamt?

Louis Ubaka: Die US-Wirtschaft erweist sich weiterhin als relativ stark, vor allem auch im Vergleich mit vielen anderen Volkswirtschaften. Trotz hoher Fed-Zinsen und einer spürbaren Verlangsamung des Stellenaufbaus erweisen sich die Verbraucherausgaben in den USA, eine wichtige Stütze des Wachstums, als widerstandsfähig: In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im August leicht gestiegen und bestätigen damit die positive Entwicklung im Vormonat. Die USA sind für Investitionen daher weiterhin interessant. Vor allem die großen Themen wie künstliche Intelligenz und Infrastrukturausbau bergen für Anleger in US-Aktien weiterhin ihren Reiz.

Ab wann könnten die US-Aktien in der Breite Kursavancen nach oben verbuchen?

Ubaka: US-Aktien könnten weiter steigen, sobald sich große makroökonomische Trends abzeichnen, wie der Beginn der Zinssenkungen der US-Notenbank. Entscheidend wird sein, wie schnell und in welchem Umfang die Zinsen fallen. Angestoßen von der Geldpolitik könnte sich eine klare Aufwärtsbewegung zum Jahresende hin abzeichnen und sich im ersten Halbjahr 2025 verstärken. Wir sprechen regelmäßig mit vielen Unternehmensführungen. Sie sehen derzeit keine aufkommende Rezession und verweisen auf solide Fundamentaldaten. Und natürlich setzt auch die US-Wahl für Anleger in US-Aktien Impulse: Nach der Wahl sollte sich die Sicht wieder etwas aufhellen.

 

Der Russell 2000 hat unlängst bereits zugelegt. Warum könnten die darbenden Small Caps für Anleger wieder interessant werden?

Ubaka: Small Caps reagieren besonders empfindlich auf steigende Zinssätze. Das hängt unter anderem mit ihrem häufig höheren Verschuldungsniveau zusammen. Deshalb wurden trotz guter operativer Ergebnisse zahlreicher Kleinunternehmen Small-Cap-Aktien überproportional vom starken Zinsanstieg in 2022 getroffen. Hinzu kamen die negativen Auswirkungen der hohen Inflation und Konjunktursorgen, die ebenfalls belasteten.

Daher haben Small-Cap-Unternehmen seit einiger Zeit schlechter abgeschnitten als Large Caps.

Ubaka: Ja, doch angesichts der robusten Wirtschaftslage und der verbesserten Aussichten erscheinen ihre Bewertungen nicht zuletzt im Vergleich zu den historischen Durchschnitten jetzt sehr attraktiv. Katalysatoren für Small Caps könnten die bevorstehenden Zinssenkungen sein, eben weil sie zinssensitiver als große Unternehmen sind. In dieser Anlageklasse sehen wir jetzt günstige Einstiegschancen.

Interessant sind auch die verbesserten Aussichten auf Übernahmen, ebenfalls angestoßen durch den einsetzenden Zinssenkungszyklus. Das Merger & Acquisitions-Karussell sollte bald wieder Fahrt aufnehmen, wovon kleinere Unternehmen profitieren.

In welchen Sektoren sehen Sie bei US-Aktien derzeit besonders gute Chancen?

Ubaka: Künstliche Intelligenz bleibt weiterhin ein wichtiges Thema. Der Energieverbrauch für die Rechenprozesse ist bekanntlich enorm und wird in Zukunft schnell und kräftig steigen. In diesem Zusammenhang werden Unternehmen interessant, die im Energiebereich tätig sind und dieses dynamisch wachsende Marktsegment bedienen können. Zulieferer sind vor diesem Hintergrund spannend, aber auch Unternehmen, die mit innovativen, kosteneffizienten und umweltschonenden Lösungen den wachsenden Markt bedienen.

Wie gehen Sie im CT (Lux) American Smaller Companies mit der US-Wahl um? Haben Sie Positionierungen aus- oder abgebaut?

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Ubaka: Es ist noch nicht absehbar, wer die Wahl gewinnt. Daher achten wir darauf, dass wir Risiken im Portfolio minimieren. Wir wissen, dass der Ex-Präsident Donald Trump den erneuerbaren Energien nicht unbedingt den roten Teppich ausrollt. Das Lager der Vizepräsidentin Kamala Harris hat zwar eine zukunftsorientiertere Einstellung zu nachhaltigen Energiequellen, die Demokraten wollen aber im Hinblick auf die Steuergesetzgebung neue Impulse setzen.

Wie minimieren Sie die Risiken?

Ubaka: Wir machen das Beste aus beiden Welten. So haben wir in die Top-Ten-Aktien des Portfolios aufgrund der attraktiven Bewertung einen US-Spezialchemiekonzern gekauft, der weltweit der größte Produzent von Lithium ist und damit Marktsegmente mit langfristigen, säkularen Wachstumstreibern wie Batterietechnologie und erneuerbare Energien bedient. Wir warten jetzt ab. Um das Morningstar-Rating von ausgezeichneten fünf Sternen für den CT (Lux) American Smaller Companies zu verteidigen, gehen wir vorerst vorsichtig vor. Sobald die Wahl entschieden ist, werden wir sicherlich einige Anpassungen im Portfolio vornehmen, die im Zusammenhang mit dem Wahlergebnis stehen.

 

Mehr zum Fonds CT (Lux) American Smaller Companies hier. 

 

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