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Megatrend Konnektivität Im Smart Home macht das Älterwerden Spaß

Von Lesedauer: 7 Minuten
Haus aus dem 3D-Drucker, hinten Wärmepumpe
Haus aus dem 3D-Drucker, hinten Wärmepumpe: Der kontinuierliche Anstieg der Energierechnungen in ganz Europa führt dazu, dass die Energieeffizienz von Häusern stärker in den Fokus rückt. | Foto: Imago Images / teamwork
Georgina Laird, Aegon AM

Es ist 5 Uhr morgens und Ihr smarter Wecker klingelt deutlich früher als sonst. Hat er eine Fehlfunktion? Nein, er kennt Ihren Terminkalender und hat sich auf Ihren heutigen Flug um 8 Uhr eingestellt. Es ist Zeit, aufzustehen. Die Kaffeemaschine beginnt, Ihren Cappuccino zuzubereiten. Wenn Sie die Dusche betreten, schaltet sie sich automatisch ein und erwärmt sich auf die von Ihnen bevorzugten 37 Grad. Eine Drohne liefert ein unerwartetes Paket – ein Medikament. Gesundheitssensoren rund um Ihr Haus haben eine bevorstehende Erkältung oder Grippe erkannt und automatisch eine Bestellung aufgegeben. Das Elektroauto ist fahrbereit, aufgeladen von den Solarzellen auf Ihrem Dach. Beim Losfahren sehen Sie eine Schar Flugroboter auf dem Dach Ihres Wohnblocks landen; sie sind gekommen, um das in die Dachrinne gewehte Laub routinemäßig zu entfernen.

Intelligente Häuser haben eine Antwort auf die alternde Gesellschaft

Unabhängig davon, ob dies Ihre Vorstellung von einer zukünftigen Utopie oder Dystopie ist, die Evolution des Wohnens ist bereits im Gange, wenn auch etwas langsamer als erwartet. Wo stehen wir heute? Einem Bericht des IoT-Analyseunternehmens Berg Insight zufolge hat es Ende 2021 in Europa insgesamt 53,7 Millionen intelligent vernetzte Häuser gegeben. Es wird prognostiziert, dass in der Region bis Ende 2026 etwa 100 Millionen Haushalte nachziehen, was einer Marktdurchdringung von 42 Prozent entspricht.

Was bedeutet eigentlich „Smart Home“? Der Begriff kann auf viele verschiedene Arten interpretiert werden, aber im Wesentlichen geht es beim Smart Home heute um umfassende Konnektivität. Es bedeutet nicht, dass die Welt wie eine Szene aus der Zeichentrickserie „Die Jetsons“ aussehen muss, sondern vielmehr, dass alle vernetzten Informationen, die zur Verfügung stehen, optimal genutzt werden und wir so unser Leben einfacher und besser auf die Reihe bekommen können.

 

Eine wichtige Auswirkung dieser Entwicklung dürfte sein, dass der Prozentsatz der Pflegekräfte, die für jede ältere Person, die Hilfe benötigt, zur Verfügung stehen, erheblich sinken kann. Es wird an einer Vielzahl von AgeTech-Produkten für den Haushalt getüftelt, die die Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen verbessern können, sodass sie möglicherweise länger sicher zu Hause leben können und weniger Pflegeaufwand benötigen. Es handelt sich um die Konvergenz von Gesundheits-, Verbraucher- und Technologiesektoren bei der Herstellung von Produkten wie Begleitrobotern, Wearables zur besseren Gesundheitsüberwachung und präventiven Pflege, Sensoren zur Sturzerkennung und einem Aktivitäts-Feed, damit Familienmitglieder sehen können, ob die Oma weniger aktiv war als gewöhnlich. Die Investitionsmöglichkeiten sind heute noch begrenzt, aber könnte hier der nächste Markt für technologische Umwälzungen entstehen?

AgeTech-Anwendungen werden immer wichtiger

Der kontinuierliche Anstieg der Energierechnungen in ganz Europa führt dazu, dass die Energieeffizienz – beziehungsweise deren Fehlen – unserer Häuser stärker in den Fokus rückt. Die Internationale Energieagentur (IEA) legt dar, dass die Haushalte im Jahr 2040 weltweit 201 Milliarden US-Dollar an Ausgaben für Strom und Gas einsparen könnten, wenn die Welt die heute verfügbaren Energieeffizienz-Möglichkeiten umsetzen würde. Die Regierungen müssen vor diesem Hintergrund bei der Planung und Förderung der massiven Infrastrukturinvestitionen, die zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in den Haushalten erforderlich sind, eine führende Rolle spielen.

Zu den beliebtesten, schon jetzt verfügbaren Produkten gehören smarte Thermostate, energieeffiziente Leuchtmittel, Sicherheitskameras, Türschlösser und Kameras für Haustiere (mein Favorit). Bei den meisten dieser Produkte geht es um Bequemlichkeit, mehr Sicherheit und eine bessere Energieeffizienz.

Ein interessanter Bereich von Smart Home-Produkten ist AgeTech. Dabei handelt es sich um einen neuen Bereich von Produkten, die für ältere Menschen bestimmt sind. Der demografische Wandel hin zu einer alternden Bevölkerung ist nichts Neues. Im Jahr 1950 war etwa jeder zehnte Mensch weltweit über 60 Jahre alt – bis 2050 wird jeder fünfte Mensch über 60 sein.

Wärmepumpen sind der neue Standard

Die IEA betont, dass nach 2025 keine neuen Gasheizkessel mehr verkauft werden dürfen, wenn die Netto-Null-Ziele bis 2050 erreicht werden sollen. Wärmepumpen sind ein Beispiel für eine bessere, kohlenstoffarme Alternative. In den vergangenen Jahren hat die Einführung von elektrischen Wärmepumpen leicht zugenommen, wenn auch langsamer als erforderlich.

In der EU expandiert der Wärmepumpenmarkt schnell, und bereits im Jahr 2020 ließen rund 1,8 Millionen Haushalte eine Wärmepumpe installieren. Damit ergab sich gegenüber 2019 ein Wachstum von 7,5 Prozent, trotz der Pandemie. Zwischen 2015 und 2020 belief sich das durchschnittliche jährliche Wachstum auf 12 Prozent. Im Jahr 2020 hat Deutschland Spanien als einen der drei wichtigsten Wärmepumpen-Märkte abgelöst. Zusammen mit Frankreich und Italien stand Deutschland nun für fast die Hälfte aller Verkäufe in der EU. Schweden, Estland, Finnland und Norwegen wiederum weisen mit mehr als 25 verkauften Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte pro Jahr die höchsten Marktdurchdringungsraten auf.

In vielen Ländern verzeichnen Wärmepumpen heute den höchsten Marktanteil aller Heiztechnologien in neu gebauten Häusern. In den Vereinigten Staaten beispielsweise liegt der Anteil des Wärmepumpenabsatzes bei neu gebauten Gebäuden bei über 40 Prozent für Einfamilienhäuser und erreicht fast 50 Prozent für neue Mehrfamilienhäuser. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es sind weltweit noch Fortschritte nötig, um die Akzeptanz der Technik auch für bestehende Gebäude zu erhöhen.

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