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Smart Home Wie Hausratversicherer Technikfans anlocken können

Hotelzimmer mit modernen Extras
Hotelzimmer mit modernen Extras: Wie Kunden mit Smart-Home-Technik Rabatte ihrer Hausratversicherung bekommen könnten, erklärt Vreeda-Chef Olaf Schindler in einem Gastbeitrag. | Foto: tomasines / Pixabay

Versicherungen und Telematik gehen mittlerweile Hand in Hand - Werden Fahrdaten mit dem Versicherungsanbieter gekoppelt, so bekommt man als Versicherungsnehmer einen sogenannten „pay how you drive“-Tarif. Fährt man also unfallfrei oder unter der angegebenen jährlichen Fahrleistung, dann weiß der Anbieter direkt darüber Bescheid und vergibt einen „Rabatt“. Allerdings ist diese Vorgehensweise nicht nur an die Kfz-Versicherung gebunden.

Digitale Geräte prägen und beeinflussen unseren Alltag und immer mehr Eigenheime oder Wohnungen werden auf Smart Home umgerüstet. Versicherungsanbietern ist dies bisher jedoch verborgen geblieben. Weshalb gibt es einen solchen Bonus nur für Fahrzeuge? Warum nutzt man nicht den Vorsprung durch Smart Home und vernetzt dies, um Risiken zu minimieren? Passen Versicherungen und Smart Home überhaupt zusammen?

Versicherer hängen hinterher

Mit der smarten Vernetzung und der digitalen Gestaltung der Eigenheime werden im Alltag ständig Daten über die Benutzung gesammelt, gespeichert und ausgewertet. Bislang hat sich keine Versicherung zu diesem Thema richtig positioniert ­ dabei wäre es für die Versicherung ein massiver positiver Aspekt. Durch Zugriff auf die Geräte beziehungsweise die gesammelten Daten könnten Versicherungen aktiv diversen Risiken entgegenwirken und die Beziehung zum Endkunden absichern.

Olaf Schindler © Vreeda GmbH

Allerdings ist es keiner Versicherung bisher gelungen diese Marktlücke für sich zu sichern und überlassen den Wettbewerbsvorteil, zum Beispiel Kundendaten und Kontakt, der betriebsfremden Konkurrenz. Diese haben sich bereits platziert und sind nicht im europäischen Raum vertreten.

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Diverse Versicherungen haben bereits den Versuch gewagt, Smart Home mit ihren Verträgen zu koppeln ­ und sind bereits am Ansatz gescheitert. Viel zu komplizierte Technik, die der Endkunde nicht richtig bedienen konnte und preislich unattraktiv um es zu vermarkten. Zusätzlich wurde dessen Nutzen nicht klar kommuniziert, weswegen das Interesse der Endkunden auf der Strecke geblieben ist.

Chance auf einem freien Markt

Sowohl durch das Auswerten des Geräte- als auch des Kundenverhaltens haben Versicherer die Möglichkeit, den Tarif des Kunden ständig zu optimieren und damit auch die Zufriedenheit des Kunden zu steigern. Bei Vertragsabschluss kann der Versicherer dem Kunden eine Smart-Home-Lampe schenken, die beispielsweise während des jährlichen Urlaubes die Anwesenheit simuliert und damit Einbrüchen vorbeugt. Bei der Koppelung mit einer Hausratversicherung kann die Versicherung so Rabatte vergeben, da die Wahrscheinlichkeit eines Einbruches auf ein Minimum reduziert wird. Zugleich bekommt der Anbieter direkt die Daten des Kunden, die er dann auswerten kann.

Abzuwarten und dem Kunden keine Alternative zu lassen, als sich die Smart-Home-Geräte privat zu kaufen, bringt der Versicherung keinen Mehrwert ­ ganz im Gegenteil: Der Kunde wird ohnehin mittelfristig auf smarte Geräte umsteigen. Ohne sein Wissen werden die Daten gesammelt, ausgewertet und für Marketingzwecke an Dritte weiterverkauft. Die Versicherung hat hier also die Chance dem Kunden eine maximale Transparenz zu bieten und somit die Sicherheit seiner Daten zu geben.

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