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Aktualisiert am 20.01.2024 - 08:13 Uhrin FondsLesedauer: 8 Minuten

ETF-Serie Teil 1 Mit Smart-Beta-ETFs zum Gipfel

Auf dem Weg zum Gipfel
Auf dem Weg zum Gipfel: Langfristig können Anleger mit Faktorprämien den Markt schlagen. | Foto: Canva / Jessica Hunold

Wer in den Geschichtsbüchern nach bedeutenden Ereignissen des Jahres 1896 sucht, stößt zunächst auf ein sportliches Highlight: Im April fanden in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Gleichzeitig ist 1896 jedoch auch das Jahr, in dem der älteste Aktienindex der Welt seine Geburtsstunde feiert. Der Dow Jones Industrials startete als Spiegelbild der US-Wirtschaft am 26. Mai 1896 mit einem Indexstand von 40,94 Punkten. Als der New Yorker Verleger Charles Dow ihn zum ersten Mal aus den Kursen von zwölf Industrieunternehmen errechnete, ahnte er wahrscheinlich noch nicht, welche Bedeutung seine Erfindung einmal für den Wertpapierhandel haben würde.

Das Marktbarometer listet seit 1916 bereits 20 und seit 1928 die noch heute gültigen 30 Werte. Die Berechnung des Dow Jones wirkt aus heutiger Sicht wie aus der Zeit gefallen. Weil es damals keine Hochleistungsrechner gab, wurden die Aktienkurse der Indexmitglieder einfach zusammengezählt und durch die Anzahl der Unternehmen dividiert. Sonderzahlungen, Dividenden oder Bezugsrechte bleiben bis heute außen vor. Bei einem Aktiensplit verlieren Unternehmen automatisch an Gewicht, denn nach wie vor ist der Dow Jones preisgewichtet. Aufgrund dieser Besonderheiten gibt es auf den ersten Index der Welt nur wenige ETFs.

Kaum zu schlagen: Das Relikt aus dem 19. Jahrhundert

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Einer von ihnen ist der iShares Dow Jones Industrial Average Ucits ETF (DE0006289382), der kurz nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center am 19. September 2001 startete. Trotz des antiquiert anmutenden Konzepts ist die Wertentwicklung des Indexfolgers über die vergangenen 20 Jahre verblüffend gut. Ein Sparplan auf den Dow-ETF rentierte mit 10,9 Prozent. Viele aktive Fondsklassiker wie der Vontobel US Equity (LU0035765741) oder der Nordea North American Value (LU0076314649) schaffen es nicht, das angestaubte Relikt aus dem vorletzten Jahrhundert langfristig zu übertreffen. Ein Dilemma, das zahlreiche Studien belegen: Selbst erfahrenen Fondsmanagern gelingt es nur selten, die Märkte über Jahrzehnte hinweg zu schlagen.

 

Anders als der Dow Jones werden moderne Indizes wie der S&P 500 aus den USA oder das Weltbarometer MSCI World heutzutage nach Marktkapitalisierung zusammengesetzt. Je mehr Börsenwert eine Aktie auf die Waage bringt, desto größer ist in der Regel ihr Gewicht im Index. Welche Werte die Indizes enthalten, wird regelmäßig geprüft und angepasst.

Der erste öffentlich zugängliche Indexfonds wurde Ende 1975 von John Bogle aufgesetzt. Der Vanguard 500 spiegelt seither die Entwicklung des S&P 500 wider. Damals war die Häme darüber groß. Viele hielten die Idee für absurd, sich von vorneherein mit der Marktrendite zufriedenzugeben. Mittlerweile haben Indexfonds rund um die Welt einen Siegeszug angetreten und sind aus dem Leben vieler Sparer nicht mehr wegzudenken. Das entscheidende Argument, weshalb sich Investoren für ETFs entscheiden, sind die im Vergleich höheren Gebühren aktiver Fonds bei gleichzeitig oftmals enttäuschenden Renditen.

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