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SNB-Präsident Thomas Jordan Schweizer Goldinitiative ist „gefährlich“

Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat die Schweizer Wahlberechtigten vor der Annahme eines Volksbegehrens gewarnt, das die Notenbank verpflichten würde, einen bestimmten Anteil ihrer Aktiva in Gold zu halten.

Jordan bezeichnete die Initiative in einer Rede im schweizerischen Uster am Sonntag als “gefährlich, weil sie die Nationalbank schwächen würde. Sie ‘‘würde es uns erheblich erschweren, in einer Krisenlage resolut einzugreifen und unseren Stabilitätsauftrag zu erfüllen.’’

Über die sogenannte Goldinitiative wird am 30. November abgestimmt. Ihre Befürworter wollen die SNB verpflichten, den Goldanteil in ihrer Bilanz von derzeit 8 auf mindestens 20 Prozent aufzustocken und kein Gold mehr zu verkaufen. Nach einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage lehnt eine Mehrheit der Stimmberechtigten den Vorstoß ab, wobei allerdings ein beträchtlicher Anteil noch unentschlossen ist.

Die Initiatoren des Volksbegehrens, das auch die Verlegung der in Kanada und Großbritannien gelagerten Goldbestände der SNB in die Schweiz erzwingen will, argumentieren, dass die Aufstockung der Goldreserven zum Erhalt des nationalen Wohlstands beitragen würde. Sie sehen die Euro-Ankäufe, mit denen die Notenbank ihren seit drei Jahren bestehenden Mindestkurs von 1,20 Franken zum Euro verteidigt, mit Skepsis. Die Bilanz der SNB ist infolge der Interventionen um über ein Drittel ausgeweitet worden.

Jordan sagte, eine Annahme der Goldinitiative ‘‘würde unseren geldpolitischen Handlungsspielraum in hohem Maße einengen. Denn die SNB ist nur dann voll handlungsfähig, wenn sie ihre Bilanz ohne Einschränkungen an die geldpolitischen Erfordernisse anpassen kann.’’

Mit 1040 Tonnen ist die Schweiz derzeit das Land mit den siebt-höchsten Goldbeständen, zeigen Daten des Internationalen Währungsfonds. Die SNB schätzt, dass sie Gold für 70 Milliarden Franken kaufen müsste, sollte das Volksbegehren angenommen werden.

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