Analyse von HQ Trust So beeinflusst der Ölpreis die Märkte
Hohe Ölpreise helfen der Energiebranche und belasten konjunktursensible Sektoren, so die landläufige Meinung. Doch sind sie nicht vielmehr ein durchlaufender Posten, da Konzerne gegen Schwankungen abgesichert sind? Diese Frage stellt Sven Lehmann von der Investmentgesellschaft HQ Trust in einer aktuellen Marktanalyse.
Der Fondsmanager vergleicht darin die relative Wertentwicklung von 20 Branchen bei steigenden und fallenden Ölpreisen. Dazu teilt er die Entwicklung des Ölpreises basierend auf der jährlichen Veränderung (in US-Dollar) in fünf Teile ein, die von stark steigend bis stark fallend reichen. Seine Untersuchung umfasst die Jahre von 1984 bis heute.

Lehmann fasst die Ergebnisse zusammen:
„In der Vergangenheit entwickelten sich die meisten Sektoren bei fallenden Ölpreisen besser als bei steigenden. Allein Versorger schnitten bei stark steigenden Ölpreisen in den kommenden 12 Monaten relativ besser ab als bei stark fallenden. In der Energiebranche ist der Unterschied mit 0,2 Prozentpunkten aber auch sehr gering. Besonders stark auf eine deutliche Veränderung des Ölpreises reagierten in der Vergangenheit die TMT-Sektoren. Bei fallenden Ölpreisen schnitten die Titel aus den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation in der relativen Betrachtung mit am besten ab. Legte der Rohstoff dagegen zu, blieben sie relativ deutlich hinter dem Markt zurück. Bei hohen Ölpreisen schlugen die wenig konjunktursensitiven Aktien aus den Sektoren Gesundheit, Nahrungsmittel sowie Körperpflege den Markt am deutlichsten.“
Sven Lehmann, HQ Trust