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Kryptowährungen So beeinflusst Tesla-Chef Elon Musk die Kurse

Bitcoin-Münze
Bitcoin-Münze: Kryptowährungen sind für manche Anleger wie Gold ein sicherer Hafen. | Foto: Imago Images / Jan Huebner

Tesla-Chef Elon Musk spielt mit dem Markt, er setzt seine angenommene oder wirkliche Milliardenmacht ein, um mit wenigen dahingeworfenen Sätzen Kryptowährungen nach Belieben steigen oder fallen zu lassen. In einem Markt, der noch immer nach Orientierung sucht, der keine Fundamentaldaten kennt, ist ein solcher Auftritt offensichtlich wirkungsvoll. Tesla kauft Bitcoin und der Kurs steigt. Tesla akzeptiert Bitcoin als Zahlungsmittel, der Kurs steigt. Dann der Schwenk: Tesla mag keine Bitcoin mehr, weil sie zu viel Strom verbrauchen. Der Kurs fällt. Tesla könnte Bitcoin abgeben, der Kurs fällt.

Bei Dogecoin, einer Spaß-Kryptowährung mit zugegebenermaßen deutlich geringerem Stromverbrauch ein ähnliches Bild: Musk kauft und tweetet darüber, der Kurs steigt. Musk äußert sich kritisch, der Kurs fällt. Musk sucht Alternativen zu Bitcoin, der Kurs steigt. Und so weiter und so fort. Kryptowährungen sind wohl doch noch nicht so erwachsen, wie der Markt dachte. Zumindest wenn große Jungen darin erst ihren Spieltrieb ausleben und dann auf Spaßbremse umsteigen.

Doch was davon bleibt? Was sind realistische Kurse? Eine Analyse der Kryptowährungen anhand althergebrachter Kennzahlen verbietet sich, da Kryptos nun mal nicht althergebracht sind. Den Stromverbrauch als Gegenwert heranzuziehen ist wenig hilfreich. Den Nutzen der Kryptowährungen zu bestimmen passt da schon deutlich besser. Zwei Seiten gibt es da: die Kryptowährungen als Anlageklasse und die Kryptos als Mittel zu einem bestimmten Zweck.

Als Mittel zum Zweck dienen Kryptos wie Ether, die neben der Bezahlfunktion auch weitere Inhalte abspeichern und ausführen können. Etwa beim Hype um die NFTs, non fungible token, die das Besitzrecht an realen oder digitalen Kunstwerken verbriefen. Damit einher gehen Vertragsbedingungen, nach denen etwa bei jedem Verkauf auch der ursprüngliche Schöpfer einen Teil des Verkaufspreises erhält. Aber auch beliebige andere Vertragsbestandteile sind in diesen smart contracts zu hinterlegen. Ein echter Einsatzzwecke also für die Token.

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Mehr noch als aus Nützlichkeit wurden Kryptos in den vergangenen Monaten als Anlage gekauft. Wahlweise als unkorrelierte Anlageklasse zur Risikostreuung, als sicherer Hafen neben Gold für die Wertaufbewahrung oder auch als interessante Alternative zu klassischen Risikoassets. In der Funktion als Anlageklasse haben die Kryptos durchaus eine stattliche Anzahl Anleger sehr glücklich gemacht – und eine stark wachsende Zahl von Finanzinstitutionen dazu gebracht, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

JP Morgan, Blackrock, Credit Suisse, Axa – alle haben Strategien und Ideen für eine Welt mit Kryptowährungen aufgebaut, bieten sie ihren Kunden an oder nehmen gleich Zahlungen darin entgegen. Hier entsteht die Nachfrage, hier werden jetzt die Entscheidungen getroffen. Von Erwachsenen, die die Streiche eines Elon vielleicht amüsant, vielleicht nervig finden, sich aber bestimmt nicht auf Dauer davon beirren lassen. Eher danken sie ihm, dass es einmal wieder Kaufkurse gibt.

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