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Performance-Analyse
So erging es dem Frank Thelen Fonds 10xDNA
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Performance-Analyse So erging es dem Frank Thelen Fonds 10xDNA

Start-up Investor Frank Thelen hat mit seinem 10xDNA Fonds eine schwache Performance hingelegt.
Start-up Investor Frank Thelen hat mit seinem 10xDNA Fonds eine schwache Performance hingelegt. | Foto: imago images/Panama Pictures
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Für die Anleger ist es ein Fiasko: Der Frank Thelen Fonds 10xDNA – Disruptive Technologies hat seit seiner Auflage eine schwache Performance hingelegt. Von seinem Start Anfang September 2021 bis heute hat sich sein Kurs fast halbiert.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Thelen, der vielen Menschen hierzulande vor allem als Juror im Investoren-Team der Vox-TV-Show „Die Höhle der Löwen“ bekannt ist, hatte den Fonds 2021 mit viel medialem Wirbel gestartet.

Er richtet sich ausdrücklich auch an Privatanleger. Bereits im Jahr vor der Fondsauflegung war Thelens Buch „10xDNA: Das Mindset der Zukunft“ erschienen.

Der 10xDNA – Disruptive Technologies soll sich auf mögliche Megatrends der Zukunft wie Blockchain, 3D-Druck oder künstliche Intelligenz konzentrieren. Das Ziel: Mega-erfolgreiche Unternehmen zu finden, die das nächste Google, Apple oder Facebook werden könnten.

„In vier bis fünf Jahren wollen wir das Geld verdreifachen“ – und das sei noch das Mindeste, hatte Thelen damals vollmundig versprochen.

Portfolio-Zusammensetzung – Frank Thelen Fonds setzt auf Fortschritt im Tech-Sektor

Auf der Internetseite des 10xDNA Fonds, den Thelen über die Gesellschaft 10xDNA Capital Partners betreibt, werden Interessenten an die Idee herangeführt: „Wir stehen vor einer Dekade exponentiellen technologischen Fortschritts.“

Industrien und Dienstleistungen müssten sich neu definieren. Investoren und Anleger sollten „disruptive Innovationstitel in ihrem Portfolio reflektieren“. Das raten – etwas finanz-verwunden ausgedrückt – Thelen und sein Team.

Die großen Ambitionen, die der Start-up-Geldgeber mit seinem ersten breit investierbaren Fonds hegt, hatten jedoch schon bei Fondsstart Zweifler auf den Plan gerufen. So hatte zum Beispiel der Tech-Podcast-Macher Philipp Klöckner („Doppelgänger Tech Talk“), der ebenfalls als Start-up-Investor aktiv ist, geunkt: Die Einrichtung des Thelen-Tech-Fonds deute auf eine Anlageblase im Tech-Sektor hin.

Immerhin habe Thelen auch die Wirecard-Aktie noch kurz vor ihrem Zusammenbruch als passables Investment gelobt. Der Wirecard-Konzern musste nach massivem Bilanzbetrug 2021 Insolvenz anmelden.

Diese Aktien sind im 10xDNA-Fonds

Am stärksten gewichtet im Frank Thelen Fonds ist aktuell das französische Halbleiterunternehmen Soitec. E-Autobauer Tesla und der Datendienstleister Palantir stehen dagegen wie vor einem Jahr weiter an Top-Positionen – auch wenn sich beide Aktien 2022 in ihrem Wert etwa gedrittelt haben.

Alle Titel, in die der 10xDNA – Disruptive Technologies investiert, lassen sich auf dessen Internetseite transparent nachvollziehen. Im vergangenen Jahr hatte DAS INVESTMENT die damals 18 Aktien vorgestellt. Aktuell sind 29 Positionen gelistet.

In den vergangenen zwölf Monaten gab es mehrere prominente Wechsel im Portfolio. Das chinesische Internet-Unternehmen Tencent, der US-Marketing-Dienstleister Hubspot und die Kryptobörse Coinbase mussten weichen. Dafür ist der chinesische Suchmaschinenbetreiber Baidu nun weit vorn dabei.

Schwache Kurse im Tech-Sektor belasten auch den Frank-Thelen-Fonds

Für Tech-Unternehmen lief es 2022 nicht gut. Nach einem Jahrzehnt Kurs-Rally hatten Technologiefirmen im vergangenen Jahr stark gelitten – einerseits unter dem Zinskurs der großen Zentralbanken: Steigen die Zinsen, gibt es auch bei Anleihen wieder etwas zu holen.

Dann erscheinen auch die potenziell hohen zukünftigen Erträge von Tech-Aktien weniger attraktiv. Außerdem wird es für junge Unternehmen teurer, sich zu finanzieren. Andererseits explodierte die Inflation. Verbraucher sind in ihrem Konsum vorsichtig geworden.

„Die US-Big-Tech-Aktien haben von ihrem Top in der Marktkapitalisierung mehr verloren als alle Unternehmen des MSCI Japan und Deutschland aktuell zusammen wert sind", stellte Pascal Kielkopf vom Asset Manager HQ Trust in einer Analyse Mitte November fest.

Allein die sieben Marktriesen Amazon, Microsoft, Alphabet, Meta, Tesla, Apple und Netflix hätten über 4,5 Milliarden US-Dollar Marktwert eingebüßt.

 

So ist nicht nur der Tech-Fonds von Frank Thelen 2022 ins Trudeln geraten. Als Fonds eines bekannten Unternehmers jedoch, der intensiv das Licht der Öffentlichkeit sucht, steht der 10xDNA – Disruptive Technologies auch in seinem Absturz nun im Rampenlicht.  

Da lässt Häme nicht auf sich warten. Auf Linkedin wies jüngst Holger Zschäpitsch, leitender Redakteur bei der Tageszeitung „Die Welt“, auf die miese Performance des Fonds hin: Dieser habe mit 59 Prozent unter seinem einstigen Höchststand ein „Allzeittief“ erreicht.

„Franks Portfolio bestehend vor allem aus unprofitablen Tech-Firmen ist dringend auf billigeres Geld der Währungshüter angewiesen“, diagnostiziert der Kommentator. Und: „Ein Comeback von Franks Techfonds wird bei einem solchen Zinsumfeld natürlich schwierig.“ 

Das sagt Frank Thelen zur Performance seines 10xDNA Fonds

Kurz vor Weihnachten meldete sich auf Linkedin auch Thelen selbst in der Sache zu Wort. 2022 sei ein „Jahr mit vielen Herausforderungen“ gewesen, „aber in unserem Freigeist Portofolio und unserem 10xDNA Capital Partners Team haben wir dennoch viel erreicht“, gibt sich der Promi-Fondsmanager angesichts der mauen Kursentwicklung trotzig kämpferisch.

In einem Interview mit dem Finanzmagazin Capital räumte er kurz vor Weihnachten ein: „Das Ergebnis unserer Fondsperformance stellt mich natürlich nicht zufrieden.“ Er rate jedoch, die Entwicklung langfristig zu sehen. Schwierige Phasen gehörten dazu.

Zu den Top-Gewichten im Fonds äußert sich Thelen gewohnt vollmundig: „Bei Tesla erwarten wir zum Beispiel ein Wachstum von 50 Prozent, bei Soitec von 25 Prozent, bei Palantir von mindestens 30 Prozent.“

Bleibt für die Anleger, die auf die Expertise des prominenten Investors setzen, zu hoffen, dass dessen Wetten auch im widrigen Umfeld zumindest teilweise aufgehen werden.

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