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Das große Rechenmodell So funktioniert der moderne Value-Ansatz

Sportwagen-Hersteller gegen Software-Unternehmen
Sportwagen-Hersteller gegen Software-Unternehmen: In unserem Value-Exempel lassen wir je ein fiktives Unternehmen aus der alten und der neuen Wirtschaftswelt gegeneinander antreten. | Foto: Pixabay / eigene Montage
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Natürlich liegt der Gewinn im Einkauf, gar keine Frage, auch oder gerade am Aktienmarkt. So sieht es der klassische Value-Ansatz nach Benjamin Graham vor, möglichst Aktien mit niedrigem Kurs im Verhältnis zu Firmengewinn (Kurs-Gewinn-Verhältnis, KGV), Buchwert je Aktie (Kurs-Buchwert-Verhältnis, KBV) oder anderen Kennzahlen zu kaufen. Das Prinzip „Gut & Günstig“ gilt nicht nur im Supermarkt.

Manche Value-Anleger gehen aber nach einem anderen Ansatz vor und nutzen die künftigen Gewinne und Renditen als Grundlage. Sie kalkulieren sie bis zu fünf Jahre in die Zukunft und errechnen daraus ihren Anlageerfolg. Das bezieht sich eben nicht nur auf die Ist-Situation, sondern ist eine hochdynamische Angelegenheit.

Knackpunkt ist der Umstand, dass manche Unternehmen aus dem ihnen anvertrauten Geld (Kapital) hohe Gewinne erzielen können. Sie haben kaum Konkurrenz zu fürchten, können die Preise bestimmen und sind in stark wachsenden Märkten unterwegs. Die Kapitalrendite liegt dann gern mal bei 20 Prozent oder sogar noch deutlich höher. Wer jetzt an solche Quasi-Monopolisten wie Google, Facebook und Amazon denkt, liegt goldrichtig.

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Andere Unternehmen arbeiten hingegen in umkämpften und/oder gesättigten Märkten mit nur geringen Wachstumsaussichten. Sie schütten große Teile ihrer Gewinne aus und erzielen Kapitalrenditen von 10 Prozent oder weniger (Volkswagen zum Beispiel erreichte im Jahr 2020 nur 6,5 Prozent).

Um das alles irgendwie vergleich- und greifbar zu machen, bietet sich die Formel für den internen Zinssatz an, die künftige Zahlungsströme nach Höhe und Zeitpunkt gewichtet und auf eine Zahl verdichtet. Die so errechnete Rendite lässt sich mit der marktüblichen Rendite vergleichen. Bei der Fondsboutique Shareholder Value (die uns freundlicherweise ein Excel-Programm zur Verfügung stellte) ist das die mit 7 Prozent pro Jahr veranschlagte Aktienmarktrendite.

Steigen wir also in unser Modell ein. Es ist stark vereinfacht (sonst wäre es ja kein Modell) und soll den Sachverhalt verdeutlichen:

Die Softwarebutze AG und die Sportwagen AG kommen aus der neuen und der alten Wirtschaftswelt. Die Softwarebutze erzielt auf ihr Kapital eine Rendite von 20 Prozent und schüttet vom Jahresgewinn ein Zehntel als Dividende aus. Den Rest steckt sie wieder in die Firma, wo er wieder mit 20 Prozent rentiert. Der Begriff Zinseszins-Effekt passt hier nicht ganz. Es ist eher ein Gewinngewinn-Effekt.

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