Schadenstatistik 2020 So hoch sind die Naturgefahren in Ihrer Region
Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren wie Starkregen haben 2020 allein im Saarland Schäden in Höhe von 43 Millionen Euro verursacht. Das geht aus der Naturgefahrenbilanz für das vergangene Jahr hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt vorgestellt hat. Erfasst sind in dieser Statistik versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie erstmalig auch Schäden an Kraftfahrzeugen.
Deutschlandweit schlugen demnach Naturgefahren zwischen Januar und Dezember 2020 für die Versicherer mit insgesamt 1,95 Milliarden Euro zu Buche. Die Schäden blieben damit deutlich unter dem prognostizierten Wert von 3,8 Milliarden Euro. Auf die Sachversicherung entfielen dabei 1,6 Milliarden Euro, davon 300 Millionen Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen oder Hochwasser. Die Kraftfahrzeugversicherer leisteten rund 350 Millionen Euro.

„2020 war erfreulicherweise ein deutlich unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Das lag vor allem daran, dass schwere Hagelereignisse und im Herbst schwere Stürme ausgeblieben sind“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die höchsten Schäden gab es in den beiden einwohnerstärksten Bundesländern Nordrhein-Westfalen mit 422 Millionen Euro und Bayern mit 415 Millionen Euro. Am niedrigsten waren mit 6 Millionen Euro die Schäden in Bremen.
Wintersturm „Sabine“ prägt die Bilanz
Geprägt wird die Bilanz vor allem von Sturmtief „Sabine“ im Februar 2020. „Das hat erneut gezeigt, dass ein einziger Sturm mehr als ein Drittel des Gesamtschadens verursachen kann“, kommentiert Asmussen die aktuellen Schadensdaten. Mit einem Gesamtschaden von 675 Millionen Euro gehöre „Sabine“ zu den schwersten Winterstürmen in Deutschland seit 2002. Allein die Sachversicherer kostete das Unwetter rund 600 Millionen Euro.

Der tatsächliche Schaden durch Naturgefahren liegt indes noch höher, denn nicht alle Häuser sind komplett versichert. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, liegt die Versicherungsdichte für Elementarschäden bundesweit bei 46 Prozent. Laut GDV haben knapp 10 Millionen Hausbesitzer keinen Schutz vor Elementargefahren wie Starkregen oder Hochwasser.
Elementarschäden oft nicht abgedeckt
Den Versicherern sei es laut dem GDV ein Anliegen, dass sich Hausbesitzer über die möglichen Gefahren von Unwettern im Klaren sind. Beispielsweise sollten zur Vermeidung größerer Schäden bei Stürmen die Dächer stets regelmäßig überprüft werden. Kellertreppen, Lichtschächte und tiefliegende Kellerfenster könnten durch eine Aufkantung vor einfließendem Regenwasser geschützt werden.

Zur Einschätzung des individuellen Risikos hat der GDV seinen „Naturgefahren-Check“ gestartet. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf dieser Onlineplattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben. Details zur Gefährdung durch Flusshochwasser liefert darüber hinaus der „Hochwasser-Check“ des deutschen Versichererverbands.