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Investment-Alternative
So kommt das Wikifolio „Investmentideen“ zu seinem 1.300-Prozent-Plus
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Von in NewsLesedauer: 7 Minuten
Thomas Schreyer
Thomas Schreyer betreibt das Wikifolio „Investmentideen". | Foto: DN&A

Eine langfristig erfolgreiche Anlagestrategie steckt nicht unbedingt immer in einer Fondshülle oder einer Vermögensverwaltung. Sie kann zum Beispiel auch einfach als Musterportfolio existieren. Ein solches betreibt Thomas Schreyer seit mittlerweile zehn Jahren, auf der Social-Trading-Plattform Wikifolio. Das Portfolio („Wikifolio“) „Investmentideen“ hat Schreyer 2014 aufgelegt. Seitdem hat die Strategie ein sagenhaftes Plus erwirtschaftet: Um mehr als 1.300 Prozent legte sie zu.

Von einem solchen Ergebnis können viele Fondsmanager nur träumen. Zumal auch bei näherer Betrachtung die Ergebnisse stimmen: Auf fünf Jahre gesehen erwirtschaftete das Wikifolio ein Durchschnittsergebnis von 36,1 Prozent per annum, auf ein Jahr sogar 94,7 Prozent – alles zum Stichtag 6. August.

Investmentprozess in vier Schritten 

Schreyer, der bei Wikifolio auch unter dem Namen „tomtomstocks“ auftritt, beschreibt seine Strategie als eine Mischung aus detaillierter Unternehmensanalyse und Trendfolgeansatz. Dabei geht der Wikifolio-Händler, der im Hauptberuf als Co-Geschäftsführer das Multi-Family-Office DN&A leitet, nach eigener Auskunft in vier Schritten vor.

  1. Zunächst besieht sich Schreyer die Unternehmenskennzahlen von potenziellen Portfoliokandidaten an und unternimmt eine Fundamentalanalyse.
  2. Daraufhin untersucht er mittels technischer Analyse, wie sich der Trend einzelner Titel entwickelt.
  3. Im dritten Schritt nimmt er das Umfeld unter die Lupe und untersucht, wie Unternehmen in ihrem Markt und innerhalb ihrer Branche aufgestellt sind. Sie sollten einen breiten sogenannten Burggraben haben, wünscht sich Schreyer, um nicht einfach von Wettbewerbern ersetzt werden zu können.
  4. Im letzten Schritt erstellt Schreyer auf Basis aller Daten eine Prognose. Ins Wikifolio kommen jene Unternehmen, die in naher und mittlerer Zukunft eine besonders starke Performance vermuten lassen.
 

Insgesamt 150 Aktien befinden sich in dem Pool, den Schreyer als Vorauswahl im Blick hat. Tendenziell enthält die Auswahl viele Tech-Unternehmen, was jedoch wiederum kein Muss ist, um ins Portfolio zu gelangen. Auch von seinem Anlageschwerpunkt Europa entfernt sich Schreyer immer mal wieder.  Einmal im Jahr unterzieht er alle potenziellen Unternehmenskandidaten einer erneuten Analyse. Die Umschlaghäufigkeit in seinem Wikifolio sei insgesamt sehr gering, sagt Schreyer.

Portfolio enthält nur sieben Titel 

Die Aktienstrategie von Thomas Schreyer lässt sich als konzentriert bezeichnen - sogar sehr konzentriert. Sie enthält aktuell nur sieben Positionen: Am stärksten ist mit 8 Prozent Apple gewichtet, auf Platz 2 liegt mit 5,4 Prozent der niederländische Chipindustrie-Zulieferer ASML. Danach folgen – in absteigender Reihenfolge – der Medizintechnikhersteller Intuitive Surgical, der taiwanesische Chip-Hersteller TSMC, die US-Tech-Riesen Amazon und Alphabet und der Finanzkonzern Visa.

Bis vor Kurzem hatte Schreyer zudem noch in den Superchip-Hersteller Nvidia investiert. Im Juni trennte er sich von den letzten Anteilen daran. Genau zur rechten Zeit, könnte man im Nachhinein meinen. Denn seither geht es für das Unternehmen, das im Frühjahr eine starke Aktienrally gesehen hat, vor allem nach unten. Stattdessen hält Schreyer den Löwenanteil des Portfolios aktuell in Cash: Immerhin zwei Drittel macht der Bar-Anteil derzeit aus. Viel trockenes Pulver für neue Investmentideen.

Fairerweise muss erwähnt werden, dass ein Wikifolio keine Anlagebeschränkungen hat, wie sie etwa ein Ucits-Fonds befolgen muss. Wer allerdings ein Wikifolio betreibt, in das auch investiert werden kann, muss auf der Plattform einen definierten Anlagerahmen hinterlegen und diesen auch beachten.

Investierbar sind Wikifolio-Strategien über einen Partner-Broker des Hauses. Auf das Wikifolio „Investmentideen“ läuft ein Zertifikat bei Lang & Schwarz, in dem aktuell rund 5,8 Millionen Euro stecken. 

So hat sich das Wikifolio „Investmentideen“ seit seiner Auflegung entwickelt 

Wertentwicklung des Wikifolios Investmentideen
Wertentwicklung des Wikifolios Investmentideen © Wikifolio

Name: Investmentideen

Auflegung: 15. Mai 2014

ISIN: DE000LS9CGP6

Performance seit Gründung: 1.313,5 Prozent    

Durchschnitts-Performance pro Jahr: 29,3 Prozent

Performance ein Jahr: 94,7 Prozent

Investiertes Kapital: 5,8 Millionen Euro

Lesen Sie auf der nächsten Seite: 7 Fragen an den Ideengeber der Strategie Thomas Schreyer >>

Sieben Fragen an Thomas Schreyer: 

1. Wie sind Sie zum Thema Geldanlage gekommen?

Thomas Schreyer: Meine ersten Aktien habe ich bereits als Schüler erworben, um mir mit den Erträgen ein iPhone zu kaufen. Während meines Studiums habe ich einen Börsenverein gegründet, um einen Beitrag zur Förderung der Börsenkultur und der finanziellen Bildung in Deutschland zu leisten. Je mehr ich über das Thema gelernt habe, desto interessierter war ich, das auch konkret in die Praxis umzusetzen. Da kam mir die Möglichkeit, eigene Wikifolio-Musterdepots zusammenzustellen, sehr entgegen.

2. Seit wann sind Sie bei Wikifolio aktiv?

Schreyer: Ich bin schon seit über zehn Jahren bei Wikifolio. Ich war von meinen Investmentideen überzeugt und wollte sie auf den Markt bringen. Aber das ist nicht einfach in Deutschland, es gibt – zu Recht – eine Menge regulatorischer Hürden. Wikifolio bietet da einfache und schnelle Lösungen.

3. Was halten Sie für entscheidend, um ein erfolgreicher Anleger zu sein?

Schreyer: Wer langfristig und sicher Vermögen aufbauen will, muss neben den Chancen auch die Risiken im Auge behalten. Entweder man kümmert sich selbst um Themen wie Länder- und Branchenallokation, Positionsmanagement, Timing, Risikomanagement, Diversifikation, Rebalancing et cetera, oder man überlässt es anderen. Auch hier ist es wichtig, alles regelmäßig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass man die eigenen Ziele auch erreicht.

 

4. Wie liefen aus Ihrer Sicht die vergangenen zwölf Monate für Ihr „Investmentideen"-Wikifolio?

Schreyer: Außerordentlich gut. Das Wikifolio hat sich quasi verdoppelt. Aktuell halte ich aber auch einiges an Cash und bewerte neue Investments.

5. Worauf achten Sie in der aktuellen wirtschaftlichen Situation besonders bei Ihren Investments?

Schreyer: Die Zahlen müssen stimmen. Wenn die Unternehmenskennzahlen nicht überzeugen und die Trends nicht passen, wird es für das Unternehmen schwierig, Überdurchschnittliches zu erreichen. Und gerade diese Outperformer suche ich.

6. Welches war Ihr größter Erfolg und welches rückblickend Ihr größter Fehler beim Investieren – und welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

Schreyer: Eine gute Entscheidung war sicherlich, mit dem Wikifolio sehr früh in Nvidia zu investieren und die Aktie auch nicht zu früh zu verkaufen. So habe ich beispielsweise am 20. Juni ein Paket mit einem Gewinn von 3.875,9 Prozent verkauft. Mein größter Verlust mit einer Aktie, sowohl privat als auch im Wikifolio, war Continental. Diese musste ich im Juli 2019 mit einem Verlust von 19,9 Prozent verkaufen. Meine Annahmen beim Kauf waren nicht eingetreten. Im Nachhinein war auch das eine gute Entscheidung, da ich noch zu 127,52 Euro verkaufen konnte. Heute steht die Aktie bei circa 60 Euro. An diesen Beispielen sieht man sehr gut, wie wichtig es ist, eine klare Handelsstrategie zu haben, die sich insbesondere mit dem Thema Risikomanagement auseinandersetzt. Damit lassen sich, vereinfacht gesagt, Gewinne laufen und Verluste konsequent begrenzen.

7. Wo erwarten Sie im laufenden Jahr besonders interessante Investmentgelegenheiten?

Schreyer: In der heutigen Investmentlandschaft, die immer stärker von passiven Indexfonds (ETFs) dominiert wird, setze ich auf eine aktive Stockpicking-Strategie. Sie basiert auf einer gründlichen Fundamentalanalyse. Anstatt wahllos in breite Märkte zu investieren, suche ich nach einzelnen Aktien, die aufgrund ihrer fundamentalen Stärken zu Unrecht unterbewertet sind. Mit diesem selektiven Ansatz kann ich attraktive Anlagechancen identifizieren, die von den meisten Anlegern übersehen werden. Die von mir angewandte Fundamentalanalyse umfasst eine gründliche Untersuchung der Finanzkennzahlen eines Unternehmens, seines Geschäftsmodells, seines Managements und seiner Wettbewerbsposition. Diese Analyse hilft mir, Unternehmen mit starkem Wachstumspotenzial und solider finanzieller Basis zu finden.

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