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Von in Studien & UmfragenLesedauer: 4 Minuten
Krebskranke Frau bei der Chemotherapie
Krebskranke Frau bei der Chemotherapie: 95 Prozent der Anträge auf BU-Rente wegen Krebs werden anerkannt. | Foto: Pexels

Die Regulierung in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) ist besser als ihr Ruf: Knapp vier von fünf Leistungsanträgen werden genehmigt. Das zeigt eine Untersuchung des Analysehauses Franke und Bornberg. So bekamen im vergangenen Jahr 78,04 Prozent der Antragsteller eine Leistungszusage. Damit bleibt die Anerkennungsquote im Vergleich zu den Vorjahren stabil.

Die Quote hängt laut Studie stark von der jeweiligen Krankheit ab. So werden 95 Prozent aller Anträge wegen Krebs anerkannt. Auch mit Krankheiten des Nerven- sowie des Kreislaufsystems haben Versicherte gute Chancen, eine BU-Rente zu bekommen: Hier werden 84 bis knapp 85 Prozent aller Leistungsanträge genehmigt. Anders sieht es bei psychischen Leiden aus: Hier bekommen nur 72,5 Prozent aller daran erkrankten BU-Versicherten Geld.

Doch es gehe bergauf, berichten die Forscher: Im Vergleich zum Vorjahr sei der Anteil der positiven Entscheidungen bei Psyche immerhin um fast 3 Prozentpunkte gestiegen. „Trotzdem bleibt für Versicherer das Problem, eine psychische Erkrankung, ihre Folgen für die berufliche Tätigkeit und die weitere Prognose nur schwer einschätzen zu können“, so Franke und Bornberg.

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Die häufigsten Gründe für eine Ablehnung

Wird ein Antrag abgelehnt, liegt der Grund dafür meist im medizinischen Bereich. So wurde laut Studie bei 58,6 Prozent aller Ablehnungen der vertraglich vereinbarte BU-Grad nicht erreicht. Anfechtungen und Rücktritte, etwa wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht, folgen mit 20,41 Prozent als zweitwichtigste Ursache.

 

Frauen leiden häufiger an psychischen Krankheiten

Bei den Krankheiten, die zu einer Berufsunfähigkeit führen, stellen die Forscher unterdessen große Unterschiede zwischen den Geschlechtern fest. Demnach sind Frauen besonders oft von psychischen Erkrankungen betroffen. 2022 geht jede dritte Berufsunfähigkeit bei Frauen auf die Psyche zurück. Noch höher ist dieser Wert bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente: Dort waren psychische Krankheiten sogar für 48,5 Prozent aller Anerkennungen des Jahres 2022 verantwortlich.

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Krebs ist für Frauen der zweithäufigste Auslöser für eine BU-Rente. Jede vierte BU geht bei ihnen auf Krebs zurück.

Bei Männern ist Krebs nur für gut 17 Prozent der BU-Fälle verantwortlich. Männliche BU-Versicherte werden überproportional häufig wegen Krankheiten des Muskel-Skelettsystems berufsunfähig. Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit BU-Folge sind sie ebenfalls häufiger betroffen als Frauen.

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6 Monate bis zur Entscheidung

Seit Beginn der Corona-Pandemie dauert es laut Studie etwas länger, bis die Versicherer über einen Antrag entscheiden. Die durchschnittliche Regulierungsdauer betrug in den vergangenen drei Jahren etwa sechs Monate. Die Auswertung des Kundenfragebogens dauert durchschnittlich 14 Tage. Danach sind meist Rückfragen bei Ärzten oder Krankenkassen erforderlich. Vom Eingang der letzten Unterlagen bis zur abschließenden Entscheidung vergehen im Durchschnitt gut 17 Tage.

Und auch hier stellten die Forscher große Unterschiede je nach Krankheit fest. Vergleichsweise schnell wird demnach bei Krebs entschieden. Bei psychischen Erkrankungen und Unfällen dauert es länger. „Das liegt unter anderem an fehlenden Fachärzten und Gutachtern sowie bei Unfällen an spät eintreffenden Stellungnahmen von Polizei und Staatsanwaltschaft“, so die Studienautoren. Gutachten werden immer dann angefordert, wenn sich aus den Angaben von Antragsstellern, Ärzten oder aus weiteren Quellen kein abschließendes Urteil ableiten lässt. 2022 passierte das bei rund 3 Prozent aller Regulierungen.

>> Welche sechs Versicherer im Leistungsfall besonders überzeugen, erfahren Sie hier.

Nicht so gut schneiden die BU-Versicherer unterdessen in einer Studie von Morgen & Morgen ab. In der im Herbst vergangenen Jahres durchgeführten Untersuchung ging es darum, wie gut Versicherte im Leistungsfall beraten werden. Das Ergebnis: Nur drei Versicherer bezahlen ihren Kunden eine Beratung – und selbst da gibt es Fallstricke.

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