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So schneiden BU-Policen im Rating von Morgen & Morgen ab

Für ihr aktuelles Rating Berufsunfähigkeit (BU) haben die Analysten von Morgen & Morgen (M&M) 612 Tarife und -kombinationen unter die Lupe genommen. Das sind fünf Tarife weniger als in der Vorjahresuntersuchung.
„Im vergangenen Jahr konnten wir ein deutliches Wachstum von 10 Prozent im Neugeschäft verbuchen, in diesem Jahr wurden deutlich weniger neue Verträge abgeschlossen“, sagt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei M&M. Als ein Grund dafür nennt Saal die inflationsbedingt schwierige finanzielle Lage der Privathaushalte. Der Bestand an BU-Verträgen sei mit rund 14,5 Millionen aber immerhin konstant geblieben.
492 Tarife Top, 18 Flop
Auch in Sachen Tarifqualität stellten die Forscher keine großen Veränderungen fest. Die Anzahl der bestbewerteten Tarife nahm leicht von 486 im Vorjahr auf nunmehr 492 zu. Mit 33 Tarifen hat die Vier-Sterne-Kategorie einen Tarif verloren. Mit 69 Drei-Sterne-Bewertungen sind acht Tarife weniger als im Vorjahr durchschnittlich ausgezeichnet.
Allerdings gibt es auch nach wie vor leistungsschwache Produkte: 18 Tarife wurden nur mit zwei oder einem Stern bewertet. Das sind zwei Tarife weniger als im vergangenen Jahr.

Die Methode
Das M&M-Rating besteht aus vier Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung. So machen die Bedingungen der Tarife 40 Prozent, die Kompetenz des Anbieters 30 Prozent, die Beitragsstabilität 20 Prozent und die Antragsfragen 10 Prozent der Wertung aus.
Das Teilrating Bedingungen setzt sich aus 29 Leistungsfragen zusammen. Das Teilrating Kompetenz besteht aus fünf Komponenten und bewertet rund 50.000 Daten der Jahrgänge ab 2000. Mit dem Teilrating Beitragsstabilität werden sechs Teilbereiche bewertet, die Aussagen über die zukünftige Beitragsstabilität der BU-Tarife zulassen. Das letzte Teilrating Antragsfragen analysiert die Gesundheitsfragen der BU-Anträge. Im Bereich BU-Kompetenz nehmen die Forscher die Erfahrung, den Bestand, die Prozesse, die Leistungsfallprüfung und die Antragsprüfung des BU-Anbieters unter die Lupe.
Trotz Vorerkrankung: Knapp 80 Prozent der Anträge angenommen
Darüber hinaus untersuchten die Forscher die Annahme der BU-Anträge bei Vorerkrankungen. Ob ein Antrag bei einer Vorerkrankung abgelehnt, angenommen oder mit Erschwernissen wie Ausschlüssen oder Risikozuschlägen angenommen wird, hängt natürlich von der Art der Erkrankung ab. Doch trotz anderslautender Vorurteile werden laut Studie 79,5 Prozent der Anträge mit Vorerkrankung ohne weitere Einschränkungen angenommen. Bei weiteren 2,7 Prozent verlangen die Anbieter einen Risikozuschlag.
In 10,5 Prozent der Fälle wurde der Antrag mit Ausschlüssen angenommen. Damit leistet der Versicherer nicht, wenn der Versicherte aufgrund der Vorerkrankung oder ähnlicher, zuvor definierter Krankheiten berufsunfähig wird. Knapp 1 Prozent der Kunden mussten sowohl Ausschlüsse als auch Risikozuschläge in Kauf nehmen, 3,2 Prozent der Anträge lehnten die Versicherer komplett ab.

Nervenkrankheiten bleiben BU-Hauptursache
Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit bleiben nach wie vor Nervenkrankheiten. In diesem Jahr machten sie mehr als ein Drittel (34,23 Prozent) aller BU-Fälle aus. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates folgen mit großem Abstand und bilden 19,38 Prozent der Ursachen (siehe Grafik).
