Simon-Kucher & Partners So sollten Versicherer gegen steigende Inflation kämpfen

Wegen des Ukraine-Kriegs und anziehender Energiepreise stieg die Inflationsrate in Deutschland im April um 7,4 Prozent. Das ist der der höchste Stand seit Herbst 1981. Auch Sachversicherer werden unter der hohen Teuerungsrate zu leiden haben, ist Dirk Schmidt-Gallas überzeugt. „Die Inflation führt auf längere Sicht zu höheren Schadenkosten“, so der Senior-Partner und Leiter Versicherungen bei Simon-Kucher & Partners. Denn selbst nach Kriegsende dürften die Preise aufgrund gestörter Lieferketten sowie der Engpässe bei den Rohstoffen hoch bleiben.
Die vielerorts aufgrund angespannter Arbeitsmärkte steigenden Löhne sowie die weiterhin niedrigen Zinsen tun nach Schmidt-Gallas‘ Auffassung ein Übriges, um die Ertragskraft der Versicherer empfindlich zu schmälern.
Versicherern rät der Unternehmensberater zum einen, Kosten einzusparen und zum anderen, mehr Geld von den Kunden zu verlangen. Von pauschalen Preiserhöhungen rät er allerdings ab. Die Versicherer sollten vielmehr strategisch vorgehen und Leistungspakete zusammenstellen, „die für Verbraucher einen echten Mehrwert darstellen“.

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Auf klassische Lebensversicherungen verzichten
Das gelte auch für die private Altersvorsorge, so der Unternehmensberater weiter. Infolge der inflationsbedingten Geldentwertung würden die einmal mit den Kunden festgelegten Ziele beim Kapitalaufbau in vielen Fällen nicht mehr ausreichen, um den Kapitalbedarf im Alter zu decken. Schmidt-Gallas‘ Lösungsvorschlag: Anstelle der klassischen Lebensversicherung sollten die Gesellschaften einfache und transparente Produkte anbieten, die sich auf das Ansparen von Kapital für das Alter fokussieren. „Als Kapitalsammel- und -anlagestellen verfügten die Versicherer hier über enorme Erfahrung“, so der Berater.