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Bis zu 43 Prozent in 5 Jahren So stark steigen die Mieten in Mittelstädten

Blick über Tübingen in Baden-Württemberg
Blick über Tübingen in Baden-Württemberg: 12,40 Euro verlangen Vermieter dort im Schnitt für einen Quadratmeter Wohnfläche. | Foto: Imago Images / Olaf Schuelke

In 97 von 110 deutschen Mittelstädten sind die Mietpreise für Wohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern in den vergangenen fünf Jahren im zweistelligen Prozentbereich gestiegen. In 31 Städten kletterten die Mieten sogar um mehr als 25 Prozent. Das zeigt eine Analyse des Online-Portals Immowelt. Demnach bieten Vermieter den Quardratmeter in rund der Hälfte der Mittelstädte im Durchschnitt für 8 Euro oder mehr an. Vor fünf Jahren erreichte nur ein Fünftel der Städte dieses Niveau.

Mitunter die höchsten Preise müssen Mieter in Baden-Württemberg bezahlen. In Konstanz verlangen Vermieter 12,70 Euro pro Quadratmeter - der höchste Wert der Untersuchung und 14 Prozent mehr als vor fünf Jahren. In Tübingen müssen Interessenten im Schnitt mit 12,40 Euro (plus 27 Prozent) pro Quadratmeter rechnen und in Sindelfingen mit 12,10 Euro (plus 30 Prozent). Unter den Top-10 der teuersten deutschen Mittelstädte sind acht aus Baden-Württemberg.Der Trend fußt unter anderem auf der wirtschaftlichen Lage Baden-Württembergs: Bodensee und Schwarzwald sind beliebte Ferienregionen und boten vor Corona viele Jobs im Tourismus- und Freizeitsektor. Zudem haben zahlreiche Mittelständler und die beiden Dax-Konzerne Daimler und SAP ihren Stammsitz in Baden-Württemberg.

Im benachbarten Rheinland-Pfalz sind die Mieten deutlich niedriger. In Speyer verlangen Vermieter für einen Quadratmeter Wohnfläche derzeit 8,10 Euro. Das entspricht einem Plus von 7 Prozent im Vergleich zu 2015.

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Von starken Anstiegen in den vergangenen fünf Jahren sind unter anderem Mittelstädte in der Nähe von Ballungszentren betroffen. In Aschaffenburg kletterte der Durchschnittspreis um 32 Prozent auf 10,30 Euro pro Quadratemeter, in Hanau um 30 Prozent auf 9,90 Euro – beide liegen unweit von Frankfurt am Main. Allerdings gibt es auch Mittelstädte, in denen das Preisniveau nicht durch die Nähe zu Großstädten getrieben wird. Um jeweils rund ein Drittel stieg der Quadratmeterpreis seit 2015 im nordrhein-westfälischen Eschweiler (7,30 Euro), im baden-württembergischen Ravensburg (11,00 Euro) oder im niedersächsischen Nordhorn (7,80 Euro).

Im Osten Deutschlands zeigt sich bei den Mieten ein zweigeteiltes Bild: In Mittelstädten, die regionale Oberzentren und meist auch Hochschulstandorte sind, zieht das Niveau an: In Greifswald verlangen Vermieter 8,50 Euro (plus 9 Prozent) pro Quadratmeter Wohnfläche, in Weimar 7,80 Euro und in Stralsund 7,10 Euro (je plus 13 Prozent). Bessere Jobaussichten und die Universitäten zogen dort vor Corona beständig neue Bürger an, was die Nachfrage nach Wohnraum und in der Folge die Mietpreise wachsen ließ.

Andererseits gibt es im Osten die günstigsten Mittelstädte in der Immowelt-Analyse: Im thüringischen Gera kostet der Quadratmeter 5,20 Euro (plus 8 Prozent). Im sächsischen Görlitz verlangen Vermieter 4,70 (plus 4 Prozent) pro Quadratmeter und in Plauen 4,60 Euro – trotz eines Zuwachses von 7 Prozent weiterhin der niedrigste Wert der Untersuchung. In diesen Mittelstädten stagnieren die Einwohnerzahlen oder sind gar rückläufig, weil die Berufsaussichten gerade für jüngere Menschen oftmals schlecht sind. So bleibt die Nachfrage nach Wohnraum gering und sorgt für niedrige Mietpreise.

Die Tabelle mit den 110 von Immowelt untersuchten Mittelstädten finden Sie hier

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