Performance-Plus trotz Corona
So stehen offene Immobilienfonds derzeit da
Offene Immobilienfonds kommen bis jetzt solide durch die Corona-Krise. Ihre Performance unterscheidet sich jedoch deutlich – je nachdem, ob sie Gewerbe- oder Wohnobjekte im Portfolio haben.
Bürohaus „Acacias 60“ in Genf: Die Liegenschaft soll über ein Joint Venture in die offenen Immobilienfonds Westinvest Interselect und Deka Immobilien Europa eingebracht werden.| Foto: Pictet Group / Jean-Baptiste Bouleau
Der Corona-Lockdown hinterlässt in Deutschlands Wirtschaft deutliche Spuren. Im vergangenen Jahr sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hierzulande um satte 4,9 Prozent. Im zweiten Quartal verzeichnete das Statistische Bundesamt sogar einen Rückgang von 9,7 Prozent. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft wieder um 8,5 Prozent, von Oktober bis Dezember betrug das Plus allerdings nur noch 0,3 Prozent.
Das macht sich auch am Immobilien markt bemerkbar – wenn auch unter schiedlich stark. Während die Preise für Wohnhäuser weiter steigen, stecken Investoren von Einzelhandels und Hotelimmobilien teils tief im Schlamassel. In der Textilbranche ließ der Trend hin zum Online-Shopping bereits vor der Corona Krise die Geschäfte einbrechen. Im Lockdown sanken die Umsätze dann weiter. In der Hotelbranche sank die Zahl der Übernachtungen vielerorts um mehr als 90 Prozent. Auch im Bürosektor haben sich die Konditionen am Mietmarkt verändert, Mieter zeigen sich teils abwartend. Grund dafür...
Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Bitte melde dich daher einmal kurz an und mache einige berufliche Angaben. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Der Corona-Lockdown hinterlässt in Deutschlands Wirtschaft deutliche Spuren. Im vergangenen Jahr sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hierzulande um satte 4,9 Prozent. Im zweiten Quartal verzeichnete das Statistische Bundesamt sogar einen Rückgang von 9,7 Prozent. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft wieder um 8,5 Prozent, von Oktober bis Dezember betrug das Plus allerdings nur noch 0,3 Prozent.
Das macht sich auch am Immobilien markt bemerkbar – wenn auch unter schiedlich stark. Während die Preise für Wohnhäuser weiter steigen, stecken Investoren von Einzelhandels und Hotelimmobilien teils tief im Schlamassel. In der Textilbranche ließ der Trend hin zum Online-Shopping bereits vor der Corona Krise die Geschäfte einbrechen. Im Lockdown sanken die Umsätze dann weiter. In der Hotelbranche sank die Zahl der Übernachtungen vielerorts um mehr als 90 Prozent. Auch im Bürosektor haben sich die Konditionen am Mietmarkt verändert, Mieter zeigen sich teils abwartend. Grund dafür könnte die Ungewissheit über den künftigen Flächenbedarf sein.
Diese Probleme wirken sich auf offene Immobilienfonds aus. „Für Investoren besteht das Risiko, dass Mieter vorüber gehend Zahlungen stunden, reduzieren oder ganz ausfallen lassen“, sagt Sascha Schadly, Fondsmanager des Leading Cities Invest (ISIN: DE0006791825). Laut einem Bericht des deutschen Branchenverbands BVI nutzen Mieter die Objekte aus offenen Immobilienfonds im Schnitt zu 54,3 Prozent als Büros oder Praxen. Auf Platz 2 stehen mit 24,6 Prozent Handel und Gastronomie. Die Nutzungsart Wohnen macht mit 2,5 Prozent nur einen kleinen Teil aus (Stand: 31. Dezember 2020).
Quelle: Morningstar
Um zu bewerten, ob und wie stark die Pandemie Portfolios beschädigt, ziehen Analysten die Vermietungsquote heran. Dieser Wert ist ausschlaggebend für die Performance. Mit leerstehenden Häusern können Fonds schließlich nichts verdienen. Der Rating-Agentur Scope zufolge sank die Vermietungsquote offener Immobilienfonds im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie im Schnitt um 1,7 Prozentpunkte auf 94,3 Prozent. Der seit 2011 vorherrschende Aufwärtstrend sei damit gebrochen, folgern die Scope-Experten in einer aktuellen Analyse von 20 Produkten. Zwischen 2019 und 2020 sank demnach die Vermietungsquote in 14 der unter suchten Fonds um 0,3 bis 6,4 Prozent.