So trüb wie zuletzt 2009 Schifffahrtsbranche im Stimmungstief
Zwei Drittel der Befragten aus der Branche bewerteten den Ausblick demnach pessimistisch, was das negativste Ergebnis seit 2009 war. Ausschlaggebend für diese Einstellung sei die überschüssige Kapazität, erklärte die Londoner Firma.
Während sich Teile der maritimen Wirtschaft wie der Markt für Öltransporte in diesem Jahr erholen, brechen andere Bereiche ein. Die Frachtsätze für Rohöltransporte auf der Benchmark-Route von Saudi-Arabien nach Japan lagen in der ersten Jahreshälfte so hoch wie seit mindestens 2009 nicht mehr. Der Baltic Dry Index für Frachtraten zur Beförderung trockener Massengüter wie Kohle oder Eisen verzeichnete derweil die schlechtesten ersten sechs Monate in seiner Geschichte.
„Die Schifffahrt ist ein bekanntermaßen spekulatives Geschäft“, sagte Harry Theochari, Leiter des Transportbereichs der Firma, der seit mehr als 30 Jahren in der Branche tätig ist. „Es gibt diese enorme Überkapazität, doch eine Menge Reedereien gehen trotzdem raus und bestellen Schiffe.“
Mehr als die Hälfte der Teilnehmer betrachtet seiner Aussage nach die Überkapazität als die größte Herausforderung für die Seeverkehrsbranche, und die anhaltenden Aufträge für Schiffsneubauten schürten den Pessimismus. Die Umfrage basiert auf den Antworten von 94 Personen aus der Seeverkehrswirtschaft.
Die Tankersätze auf der Route Saudi-Arabien-Japan lagen in diesem Jahr bei durchschnittlich 63.476 Dollar, zeigen Daten der Baltic Exchange. Der Baltic Dry Index kam im Schnitt auf 627 Punkte, was den niedrigsten Jahresstart seit Beginn der Datenreihe vor drei Jahrzehnten darstellte.