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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten

Studie rechnet vor So viel Milliarden investieren Net-Zero-Unterzeichner in fossile Energien

Citi Bank, HSBC und Deutsche Bank
Citi Bank, HSBC und Deutsche Bank: Umweltorganisationen prangern die Net-Zero-Unterzeichner für Investitionen in fossile Unternehmen an. | Foto: imago images/Aleksander Kalka, imago images/ZUMA Wire, imago images/Dirk Sattler
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Die Kritik ist scharf. Verschiedene Umweltorganisationen und NGOs werfen den Mitgliedern der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) vor, dass diese trotz ihres Bekenntnisses zum Klimaschutz Milliardensummen in die Expansion fossiler Energien investieren. Eine Studie, die Reclaim Finance, die deutsche Organisation Urgewald und weitere Umweltinitiativen veröffentlicht haben, rechnet vor, wie viel Milliarden US-Dollar Banken und Asset Manager in Aktien und Anleihen „fossiler Expansionisten“ investiert haben.

Demnach haben seit ihrem Beitritt zur Allianz allein 56 der größten Banken der „Net-Zero Banking Alliance“ in 134 Konsortial-Krediten und 215 Underwriting-Mandaten mehr als 270 Milliarden US-Dollar für große Expansionsunternehmen fossiler Brennstoffe bereitgestellt. Größter Finanzierer ist mit Abstand die US-amerikanische Citi Group, die mehr als 30 Milliarden in Aktien und Anleihen in Kohle-, Öl, und Erdgas-Unternehmen gehalten hat. Die britische HSBC weist mit gut zwölf Milliarden Euro das höchste Volumen im europäischen Vergleich auf.

Deutsche Bank leitete seit Beitritt 9,2 Milliarden Euro in fossile Unternehmen

Schlecht kommt in der Analyse auch die Deutsche Bank weg. Das größte deutsche Kreditinstitut habe in den vergangenen zwei Jahren 9,2 Milliarden Dollar für große Unternehmen bereitgestellt, die den Ausbau fossiles Brennstoffe vorantreiben würden. Dazu werden in der Studie 102 Unternehmen gezählt, wie die weltweit größte Erdölfördergesellschaft Saudi Aramco sowie die europäischen Konzerne Shell, Total Energies und BP. 

Auf die aktuellen Zahlen angesprochen, sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher der „FAZ“: „Wir haben strenge Richtlinien für Geschäftstätigkeiten in CO2-intensiven Sektoren und haben dort unser Engagement seit 2016 deutlich reduziert. Wir steigen zudem bis Ende 2025 aus der Finanzierung des Abbaus von Kraftwerkskohle vollständig aus.“ Die Geschäftspolitik stehe im Einklang mit der Selbstverpflichtung. Tatsächlich gehe laut „FAZ“ aus einer früheren Studie hervor, dass die Deutsche Bank 2017 noch doppelt so viel Geld in die entsprechenden Branchen geleitet hatte wie 2021.

Asset Manager halten 847 Milliarden US-Dollar in Unternehmen, die fossile Energien fördern

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Die GFANZ-Koalition wurde im April 2021 ins Leben gerufen, um die Bemühungen aller Sektoren des Finanzsystems zu koordinieren, um den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft zu erreichen. Unter der Initiative haben sich verschiedene sektorspezifische Allianzen zusammengetan – darunter die Net-Zero-Asset-Manager-Initiative (NZAM).

Allerdings hielten laut der Untersuchung 58 der größten Mitglieder der NZAM im September 2022 Aktien und Anleihen im Wert von mindestens 847 Milliarden US-Dollar von 201 Förderern fossiler Energieträger. An deutschen Asset Managern werden die DWS, Union Investment sowie Deka Investment aufgeführt – alle Unterzeichner der NZAM, die bis zum Jahr 2050 über alle verwalteten Vermögenswerte hinweg Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen will.

Mit rund 10,4 Milliarden US-Dollar an Investitionen in führende fossile Unternehmen liegt die DWS im weltweiten Vergleich auf dem 13. Rang. Die beiden US-Vermögensverwalter Blackrock und Vanguard führen das Negativ-Ranking mit weitem Abstand an. Blackrock hielt der Studie zufolge Stand September 2022 191 Milliarden US-Dollar in Aktien und Anleihen fossiler Unternehmen, Vanguard 184 Milliarden US-Dollar.

Schlussfolgerung der Studie: Nur eine Handvoll Finanzinstitutionen hat seit ihrem Beitritt zum GFANZ eine Politik verfolgt, die die Finanzierung neuer Projekte für fossile Brennstoffe und Unternehmen, die diese entwickeln, sinnvoll einschränkt.

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