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So leiden Firmen unter Cyber-Angriffen

Cyber-Angriffe werden von Unternehmen in Deutschland weiterhin als das größte Geschäftsrisiko betrachtet. Dies geht aus dem „Hiscox Cyber Readiness Report 2023“ hervor, der jährlich vom Analysehaus Forrester erstellt wird. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter insgesamt 5.005 Führungskräften, Abteilungsleitern und IT-Managern von Unternehmen verschiedener Größen und Branchen aus acht Ländern: Belgien, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Spanien, Großbritannien, Irland und den USA.

Mehr als jedes 2. Unternehmen angegriffen
Laut der Studie wurden in diesem Jahr 53 Prozent der befragten Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs. Dies bedeutet einen Anstieg um 10 Prozentpunkte in den letzten zwei Jahren und um 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Deutschland nehmen Cyber-Angriffe zu. Hier stieg die Zahl von 46 Prozent im Jahr 2022 auf nunmehr 58 Prozent.
Die Anzahl der Cyber-Attacken pro Unternehmen stieg ebenfalls stark an. Im letzten Jahr lag der Median bei 6 Angriffen, während er in diesem Jahr bei 10 Angriffen lag. Deutschland ist nach Irland das am zweithäufigsten angegriffene Land. Dabei werden sowohl tatsächlich erfolgte Angriffe als auch Angriffsversuche gezählt.
Besonders große Unternehmen sind laut der Studie häufig Ziel von Cyber-Angriffen: Bei Firmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten hatten bereits 70 Prozent mindestens einmal mit einer Hacker-Attacke zu tun, im Vergleich zu 62 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der angegriffenen Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern stieg um mehr als die Hälfte auf insgesamt 36 Prozent. 21 Prozent der angegriffenen Unternehmen gaben an, dass ihre wirtschaftliche Existenz dadurch bedroht war.
Laut der Studie war die Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails der häufigste Einstiegspunkt für Cyber-Kriminelle. Die häufigste Folge waren finanzielle Verluste aufgrund von Zahlungsumleitungsbetrug.
Kosten gesunken
Allerdings kommen die Hacker-Angriffe Unternehmen nun nicht mehr so teuer zu stehen wie noch vor wenigen Jahren. Sowohl die durchschnittlichen Kosten pro Jahr als auch die Kosten für den größten Einzelangriff sind in Deutschland das dritte Jahr in Folge gesunken.

Die Studie befragte die Manager auch nach ihrer Einschätzung der IT-Sicherheit in ihren Unternehmen. Nur drei von fünf Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten (61 Prozent) waren zuversichtlich, dass sie gut auf dem Gebiet der Cybersicherheit aufgestellt sind. Bei größeren Unternehmen waren es 71 Prozent.
67 Prozent der deutschen Unternehmen mit Cyber-Versicherung
Die Investitionen in IT-Sicherheit nehmen ebenfalls stark zu. Die durchschnittlichen Ausgaben stiegen innerhalb von drei Jahren um 39 Prozent auf 142.600 Euro. Deutschland ist dabei führend, mit einem Median von 195.040 Euro.
Auch gewerbliche Cyber-Versicherungen sind nach wie vor stark gefragt. Laut der Studie haben 67 Prozent der deutschen Unternehmen eine Police gegen Cyber-Kriminalität abgeschlossen.