So wenig verdienen Vermittler wirklich Wirtschaftsprofessor berechnet Provisionen für Lebensversicherungen
Weniger als 60 Prozent der Abschlusskosten einer Lebensversicherung (LV) sind durch die Provisionen für Ausschließlichkeitsvertreter verursacht worden. Das stellte Matthias Beenken, Wirtschaftsprofessor an der Fachhochschule Dortmund in einer Untersuchung fest, deren Ergebnisse er im Versicherungsmagazin veröffentlichte.
Die Abschlusskosten der LV-Anbieter variieren je nach Vertragslaufzeit und liegen im Schnitt bei 5,23 Prozent, schreibt Beenken. Doch bei den Vertretern kommen nur rund 3 Prozent an.
26,8 Promille Abschlussprovision
Bei seiner Untersuchung zog Beenken die Zahlen des Arbeitskreises Vertretervereinigungen der Deutschen Assekuranz (AVV) hinzu, der die Provisionsvereinbarungen bei 23 Versicherungsunternehmen unter die Lupe nahm. So zahlen die Versicherer im Durchschnitt 26,8 Promille Abschlussprovision. Für Kollektiv- und Gruppenverträge sind deutlich geringere Provisionssätze vorgesehen.
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Hinzu kommen noch durchschnittlich 0,92 Prozent Bestandsprovision. Berücksichtigt man die Abschlussprovisionen für Einzeltarife, Bestandsprovisionen und die Stornoreservevereinbarungen, lässt bei einem Kalkulationszinsfuß von 3,3 Prozent eine Gesamtprovision von rund 30 Promille ermitteln, rechnet der Experte. Diese sei aber sehr von der Laufzeit abhängig. Bei 40 Jahren Laufzeit wird ein Vertrag laut Beenken faktisch nur mit 27,9 Promille vergütet. Die höchste Belastung entsteht bei 25 Jahren Laufzeit mit 32,6 Promille.