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Gender Pension Gap So werden Frauen in Deutschland bei der Rente benachteiligt

Seniorinnen am Strand
Seniorinnen am Strand: Die Benachteiligung von Frauen bei den Gehältern setzt sich im Ruhestand fort. | Foto: Pixabay

Gleichberechtigung hin oder her: Wenn es ums Gehalt geht, werden Frauen im Vergleich zu Männern deutlich benachteiligt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bekommen sie in vergleichbarer Position für die gleiche Arbeit 7 Prozent weniger Geld als Männer. Gehaltsdifferenzen von 1.000 Euro im Monat sind in vielen Branchen an der Tagesordnung - auch und vor allem bei Versicherungen. Denn nur in einer einzigen Branche ist die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen noch größer als in der Assekuranz.

Und beim Gehalt hört die Benachteiligung noch lange nicht auf. Denn auch im Ruhestand haben Frauen oft das Nachsehen. So zeigt eine internationale Studie von WTW einen massiven Unterschied zwischen dem Vermögen von Männern und Frauen zum Zeitpunkt des Renteneintritts auf. Laut dem "WTW Global Gender Wealth Equity Report" gehen Deutschlands Frauen im Durchschnitt mit nur 74 Prozent des Vermögens ihrer männlichen Kollegen in den Ruhestand. Weltweit betrachtet liegt der Wert zwischen 60 bis 90 Prozent.

Chefinnen sind am schlechtesten dran

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die sogenannte Gender Wealth Gap zum Zeitpunkt der Pensionierung mit steigendem Hierarchielevel zunimmt. So besitzen Frauen in leitenden Fach- und Führungspositionen beim Renteneintritt weniger als zwei Drittel (62 Prozent) des akkumulierten Vermögens ihrer männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen. Im mittleren Hierarchiebereich liegt dieser Wert bei 69 Prozent, in operativen Positionen bei 89 Prozent.

Insgesamt wies Europa den geringsten durchschnittlichen Gender Wealth Gap aller Regionen auf. Frauen erreichen in Europa bei ihrem Eintritt in den Ruhestand im Durchschnitt etwas mehr als drei Viertel (77 Prozent) des Vermögens der Männer. Deutschland liegt mit 76 Prozent knapp darunter. Die Niederlande weisen mit 70 Prozent den größten Gender Wealth Gap in Europa auf. Am besten schneidet Spanien ab: dort beträgt der Wert 86 Prozent.

 

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Der Gender Wealth Gap in den USA liegt mit 75 Prozent knapp über dem globalen Durchschnitt von 74 Prozent. Nigeria weist mit 60 Prozent die größten Vermögensunterschiede auf, dicht gefolgt von Argentinien mit 61 Prozent sowie Mexiko und der Türkei mit 63 Prozent.

Frauen wünschen sich 5.000 Euro weniger Rente als Männer

Ähnlich große Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt es auch bei der Rente. Das stellte eine Studie der Fondsgesellschaft Fidelity fest. Das beginnt schon bei den Rentenwünschen: Frauen wählen laut Studie bei der Frage nach ihrem jährlichen Wunscheinkommen im Ruhestand einen deutlich niedrigeren Wert als Männer. So liegt das durchschnittliche Wunscheinkommen pro Jahr bei Männern bei 35.320 Euro und bei Frauen bei nur 30.230 Euro.

Und es kommt noch schlimmer: Ein erheblicher Teil der Frauen geht laut Fidelity-Studie davon aus, nicht einmal diesen geringen Wunschbetrag zu erreichen. Nur jede vierte Frau (26 Prozent) in Deutschland rechnet fest damit, im Ruhestand ihr gewünschtes Einkommen tatsächlich erzielen zu können. Die männlichen Befragten sind zuversichtlicher: Annähernd die Hälfte von ihnen erwartet, ihr angestrebtes Wunscheinkommen für die Rente zu schaffen (43 Prozent).

Auch der in die Altersvorsorge eingezahlte Betrag von Frauen und Männern geht auseinander, so ein weiteres Ergebnis der Fidelity-Studie. Während Männer in den letzten zwölf Monaten durchschnittlich 2.076 Euro für ihre Altersvorsorge aufwendeten, waren es bei den Frauen mit 1.534 Euro 542 Euro weniger. Als Grund, warum sie nicht mehr für die Rente sparen, nennen 42 Prozent der befragten Frauen, dass ihnen das Geld fehlt.

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