Volkswirt Johannes Mayr
So will die Ampelkoalition die Rente sichern
Johannes Mayr ist Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Foto: Eyb & Wallwitz
In den kommenden Jahren gehen viele Babyboomer in den Ruhestand. Wie sollen Beitragszahler der gesetzlichen Rentenversicherung das stemmen? Johannes Mayr, Volkswirt bei Eyb & Wallwitz, skizziert die Pläne der Ampelkoalition.
Chancen und Risiken für Gesellschaft, Wirtschaft und für Investoren hängen an den Details der Ausgestaltung sowie der Entwicklung von Wachstum, Inflation und Kapitalmarktumfeld. Eine zentrale Frage für Investoren ist, wie stark die Mittel im In- und Ausland angelegt werden. Ökonomisch stehen sich dabei zwei Argumente gegenüber. Auf der einen Seite verbessert eine Anlage im Inland die heimischen Finanzierungskonditionen und kann dadurch die Unternehmensinvestitionen und den Kapitalstock und damit Konjunktur wie auch Wachstumspotenzial steigern. Auf der anderen Seite verspricht eine Anlage im Ausland eine mittelfristig bessere Rendite und Risikostreuung sowie eine strategischere Ausrichtung der...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Chancen und Risiken für Gesellschaft, Wirtschaft und für Investoren hängen an den Details der Ausgestaltung sowie der Entwicklung von Wachstum, Inflation und Kapitalmarktumfeld. Eine zentrale Frage für Investoren ist, wie stark die Mittel im In- und Ausland angelegt werden. Ökonomisch stehen sich dabei zwei Argumente gegenüber. Auf der einen Seite verbessert eine Anlage im Inland die heimischen Finanzierungskonditionen und kann dadurch die Unternehmensinvestitionen und den Kapitalstock und damit Konjunktur wie auch Wachstumspotenzial steigern. Auf der anderen Seite verspricht eine Anlage im Ausland eine mittelfristig bessere Rendite und Risikostreuung sowie eine strategischere Ausrichtung der hohen Leistungsbilanzüberschüsse und Ersparnisse in Deutschland.
Im Fall der schwedischen Lösung – also der überwiegenden Anlage im Ausland – wären die direkten Effekte für den deutschen Aktienmarkt wohl begrenzt. Lediglich indirekt würde der deutsche Aktienmarkt von einer verstärkten Aktiennachfrage profitieren. Neben „Ansteckungseffekten“ aus dem Ausland spielt dabei der Anleihemarkt eine wichtige Rolle. Denn eine zusätzliche Nachfrage nach öffentlichen inländischen Anleihen könnte die Zinskurve nach unten verschieben und die Attraktivität von Aktien erhöhen. Ein höherer Anteil heimischer Investoren könnte den Markt zudem noch stabiler in Krisenzeiten machen. Auch davon könnten wiederum die Aktien profitieren.
Im Fall eines höheren Anteils der Aktienanlage im Inland könnten zudem sektorale Effekte stärker in den Vordergrund treten. So dürfte die Regulierung die Finanzierungsströme in Zukunftssektoren und -bereiche lenken und so beispielsweise die Dekarbonisierung und Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gezielt fördern. Diese Effekte könnten sich verstärken, wenn andere EU-Länder einem deutschen Weg folgen würden.
Auf Grund der Tragweite einer umfangreichen Umstellung des Rentensystems sollten die Vor- und Nachteile politisch und gesellschaftlich in jedem Fall breit diskutiert werden. Der Aufbau einer kleineren Säule der Kapitaldeckung kann dabei wichtige Erkenntnisse liefern für eine etwaige spätere große Reform des Rentensystems. Anpassung im Umlageverfahren bleiben dennoch unausweichlich. Auch hier sollte die Politik rasch reinen Wein einschenken.
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