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Aktualisiert am 01.11.2010 - 16:25 UhrLesedauer: 2 Minuten

Solarfonds: „Mehr Rendite im Ausland“

Robert Borm, Scope
Robert Borm, Scope
DAS INVESTMENT.com: Das Angebot an Solarfonds ist vielfältig. Stellen Sie Qualitätsunterschiede fest?

Robert Borm
: Ja, durchaus. Einige Angebote kommen als Blindpool an den Markt, Anleger kennen hier die konkreten Objekte nicht. Ein Blindpool ist nicht grundsätzlich schlecht, problematisch wird es, wenn er von einem Initiator ohne Erfahrung im Solarbereich angeboten wird. Dann ist es wichtig zu prüfen, woher der Anbieter seine Expertise zieht.

DAS INVESTMENT.com: Solarfonds gelten als relativ sicher. Teilen Sie diese Meinung?

Borm: Grundsätzlich schon. Die Prognose ist aufgrund der festen Vergütungssätze gut vorhersehbar. Die Ertragsgutachten haben sich bisher als sehr gut erwiesen. Es gibt hier keine so gravierenden Abweichungen wie im Windbereich. Allerdings ist das Solarfonds-Segment noch sehr jung.

DAS INVESTMENT.com
: Wo gibt es Schwachstellen bei der Kalkulation?

Borm: Blindpool-Fonds geben in der Regel Investitionskriterien vor, zum Beispiel zum Einkaufsfaktor. Der Solarmarkt ist jedoch staatlich reguliert und kann sich sehr schnell ändern, wie wir es zum Beispiel 2008 in Spanien gesehen haben. Manche Kriterien aus dem Prospekt sind dann nicht mehr umsetzbar.

DAS INVESTMENT.com: Gibt es nur das Blindpool-Risiko?
Borm: Nein, bei einigen Deutschland-Fonds zum Beispiel ist es fraglich, ob sie für einen Investitionszeitraum von 20 Jahren konservativ genug gerechnet sind. Der Renditespielraum ist hier eng, da wird schon mal knapper kalkuliert, zum Beispiel bei den Sicherheitsabschlägen. Ein Risiko ist auch das Fremdkapital, wenn die Finanzierung noch nicht steht. Der Kredithebel ist mit 70 bis 80 Prozent ziemlich hoch, und ein höherer Zinssatz als erwartet kann die Kalkulation ins Trudeln bringen.

DAS INVESTMENT.com:Ist eine Solarinvestition im Ausland risikoreicher als in Deutschland?

Borm: Von der rechtlichen Seite her fühlt man sich in Deutschland sicherer. Die Genehmigungsverfahren sind einfacher und transparenter. Vor plötzlichen gesetzlichen Änderungen ist man aber auch hier nicht gefeit. Und was die Schwankung der Sonneneinstrahlung betrifft: Die ist in Südeuropa geringer als in Mitteleuropa. Der Schritt ins Ausland wird zudem mit einer höheren Renditechance belohnt. Es gibt aber auch weitere Risiken. In Spanien etwa wird der Vergütungssatz an die Inflation angepasst. Klingt gut, ist aber mit einkalkuliert, und plötzlich gibt es neben der Garantie eine ökonomische Variable, deren Entwicklung der Initiator nur schätzen kann.

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