Übersicht: Solvency II

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung Eiopa hat den europaweiten Stresstest für Versicherungsunternehmen gestartet. Worauf die Behörde in diesem Jahr besonders achtet und welche deutschen Gesellschaften dabei sind.

Die Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten haben sich nach drei Jahren Prüfungs- und Verhandlungszeit auf überarbeitete EU-Regeln für Versicherungen geeinigt. Das Echo darauf ist bislang überwiegend positiv, es gibt aber weiterhin Klärungsbedarf.

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. An dieses Sprichwort erinnert die warnende Kritik der deutschen Versicherer an den aktuell startenden Verhandlungen über die europäische Assekuranz-Aufsicht. Demnach drohen zu strenge Regeln, Investitionen in die Transformation der Wirtschaft zu behindern.

Die Frankfurter Leben-Gruppe will mit einem aktuell vereinbarten Bestandsübertrag ihre Position im deutschen Markt der Abwickler externer Lebensversicherungen stärken. Für die jetzt übernommenen Verträge soll sie sogar noch Geld erhalten, was der abgebende Versicherer auf Anfrage nicht dementierte.

Die wieder steigenden Zinsen verschaffen deutschen Lebensversicherern Luft: Sie müssen weniger Geld zurücklegen, um ihre Versprechen gegenüber Altkunden einhalten zu können. Dennoch will die deutsche die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wachsam bleiben und ändert die Taktik.

Deutschlands Lebensversicherer haben ihre aktuellen Solvenzberichte für 2022 vorgelegt. Demnach machen sie insgesamt zwar einen soliden Eindruck, denn ihre Eigenkapitalausstattung hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Doch der Ausblick auf die Beitragseinnahmen in diesem Jahr fällt düster aus.

Der seit Mitte 2022 auf inzwischen 3,75 Prozent gestiegene Leitzinsen in der Eurozone entlastet Deutschlands Lebensversicherer. Das zeigt ein Blick auf ihre Bilanzdaten: Die auch mittlere Bedeckungsquote genannte Solvenzquote stieg ohne bilanzielle Übergangsmaßnahmen deutlich gegenüber dem Vorjahr.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen neuen Leiter der Abteilung Volkswirtschaft und Finanzmärkte gefunden: Paul Berenberg-Gossler wird den Job zum 1. Juni übernehmen. Der Berliner Ökonom zeichnet sich durch Erfahrungen auf europäischer Ebene aus.

Die Interessenvertreter der deutschen Vermittler und Anbieter von Versicherungen treten immer lauter für ihre Mitgliedsunternehmen auf. Aktuell spricht sich beispielsweise der deutsche Vermittlerverband BVK dafür aus, vorerst keine neuen Regeln für den Versicherungsvertrieb auf EU-Ebene einzuführen.

Provisionsdeckel in der Restschuldversicherung, niedrigerer Höchstrechnungszins, Nachhaltigkeitsabfrage beim Vertrieb der Versicherungspolicen: Diese und noch acht andere Themen werden die Versicherer 2022 beschäftigen. Das berichtet der Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft (GDV).

Wenn die EZB ihren Leitzins weiter auf dem Nullpunkt belässt, hätte das schwerwiegende Folgen für die Versicherungsbranche. Das zeigt ein finanzieller Stresstest von 20 Unternehmen, die drei Viertel des Marktvolumens ausmachen. Mit dabei: Allianz, Münchener Rück, HDI, R+V, Alte Leipziger-Hallesche.

Die Investmentgesellschaft Bantleon holt Hans Jörg Niederreuther als Portfoliomanager an Bord.

Der Berufsverband der Investment Professionals (DVFA) hat sich den Koalitionsvertrag der zukünftigen Regierung angesehen. Dass Börsengänge erleichtert werden sollen, wird positiv bewertet. Es gibt aber Schwachstellen. Der Verband schlägt die Einsetzung eines aus Kapitalmarkspezialisten bestehenden Beratungsgremiums für die neue Bundesregierung vor.

Der Bankensektor sollte der Politik als Vorbild dienen, wenn es um neue Regeln für Versicherer geht, fordert Markus Ferber. Der deutsche Europaabgeordnete warnt bei der Reform des Aufsichtsregimes Solvency II insbesondere davor, die private Altersvorsorge per Lebensversicherung tot zu regulieren.

Der Bundesverband Investment und Asset Manegement (BVI) hat seine Kritik an dem geplanten Alleingang der Bafin rund um das Thema Nachhaltigkeitsvorgaben bestärkt, pocht auf EU-weite Regeln und warnt anderen Falls unter anderem vor einer Zersplitterung des Marktes.

Die Nachfrage nach Produkten zur nachhaltigen Geldanlage wächst. Ihr steht bislang jedoch nur ein sehr schmales Angebot gegenüber. Die Deutsche Aktuarvereinigung warnt daher jetzt vor „Blasenbildungen bei Green Investments, die langfristig sogar die Finanzmarktstabilität gefährden könnten“.