Übersicht: Solvency II

Prognosen sind äußerst schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Diese Redewendung trifft auch auf die Kapitalanlage der Assekuranz zu. Wie Versicherer ihre vertraglichen Pflichten laut der europäischen Versicherungsaufsicht künftig bilanzieren sollen, stößt hierzulande aber auf Kritik.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat sich für 2021 den Verbraucherschutz auf die Agenda gesetzt. In diesem Jahr wolle man insbesondere wieder die Provisionen an Vermittler im Neugeschäft mit Policen „vertieft prüfen“, kündigt Deutschlands oberster Versicherungsaufseher an.

Die wirtschaftliche Last der Corona-Pandemie lässt die Zinswende in weite Ferne rücken. Das gefährdet auch das Geschäftsmodell vieler Lebensversicherer, deren teilweise dramatisch schlechte Lage mitunter existenzielle Gefahren birgt.

Die wirtschaftliche Last der nicht enden wollenden Corona-Pandemie machen ein baldiges Ende der EZB-Niedrigzinspolitik unwahrscheinlich. Das beunruhigt auch deutsche Lebensversicherer mit geringen Eigenmitteln, für die es in elf Jahren eng werden könnte.

Für den gesetzlich geforderten Aufbau ausreichender Kapitalpolster haben die Lebensversicherer hierzulande zwar noch Zeit bis zum Jahr 2032. Ihre internen Pläne hierfür müssen sie aber bereits heute klarer darlegen, fordert die deutsche Finanzaufsicht Bafin.

Das europaweite Aufsichtsregime Solvency II steht jetzt wieder auf der politischen Tagesordnung in Brüssel. Konkrete Vorschläge für eine Rosskur hat die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa bereits gemacht. Das sind die wichtigsten Punkte einer möglichen Reform.

Start-ups der Versicherungsbranche sollen künftig verschärfte Auflagen erfüllen müssen, um ihre digitalen Dienste hierzulande anbieten zu dürfen. Doch gegen die entsprechenden Pläne der Finanzaufsicht regt sich jetzt vehementer Protest von wichtigen Branchenverbänden.

Die hiesigen Lebensversicherungsunternehmen durften ihre Solvenzberichte im aktuellen Corona-Jahr zwei Monate später abliefern als sonst. Mittlerweile liegen sie vor. Wir zeigen, welche Anbieter sich in ihren Bilanzen stark präsentieren und wer finanziell eher schwach dasteht.