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Solvency II: Versicherer hoffen auf Übergangsfristen

Quelle: Fotolia
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Lediglich 4 Prozent von mehr als 100 Entscheidern aus Risikomanagement, Controlling und Revision glauben, dass das Solvency II-Paket im ersten Quartal 2013 pünktlich und vollständig umgesetzt wird. Dies ergab die Studie „MaRisk - Risikomanagement in der Versicherungswirtschaft“ des Hamburger Software- und Beratungshauses PPI AG.

Solvency II soll europaweit das Versicherungsaufsichtsrecht reformieren und wurde bereits 2007 angeschoben. Das Vorhaben umfasst unter anderem die Ausstattung der Versicherer mit ausreichend Solvenzkapital und legt Vorschriften für das Risikomanagement sowie Berichtspflichten an die Aufsichtsbehörden fest.

Deutsche Risikomanager in der Versicherungsbranche erwarten laut Umfrage überwiegend (79 Prozent), dass ihnen Anfang 2013 Übergangsfristen zur vollständigen Umsetzung der Kriterien gewährt werden. Eine Minderheit von 14 Prozent der Versicherungsentscheider kann sich gar vorstellen, dass für einen Teil der betroffenen Unternehmen die Auflagen reduziert werden. Dass allerdings der Einführungszeitpunkt insgesamt verschoben wird, halten nur 8 Prozent der Befragten für wahrscheinlich.

Die Auswirkungen sehen die befragten Entscheider wie folgt: Rund zwei Drittel (64 Prozent) erwarten, dass die Zahl der Anbieter in der Versicherungsbranche zurückgehen wird. „Dabei geht es nicht um Insolvenzen“, erläutert Wolfram Spengler, Senior Manager Insurance bei PPI. „Aber einige europäische Unternehmen könnten sich vom stark umkämpften deutschen Markt zurückziehen. Und kleinere Anbieter, die zur Fortsetzung ihres Geschäftsbetriebs plötzlich mehr Eigenkapital benötigen, werden lohnende Übernahmekandidaten für die Branchengrößen.“

Entsprechend rechnen 53 Prozent der Befragten damit, dass die kapitalstarken Versicherungen zu den Gewinnern der Solvency II-Einführung gehören werden. Dies bestätigt auch ein Stresstest der europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA. Demnach bekäme jeder zehnte Versicherer in Europa bei einer schweren Krise ernsthafte Probleme mit den künftigen Kapitalvorschriften.

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