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Robeco Dynamiker im Vorteil

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Ende Oktober hat EZB-Chef Mario Draghi angekündigt, die monatlichen Anleiheankäufe von derzeit 60 Milliarden Euro ab 2018 auf 30 Milliarden Euro zu senken. Und ab September 2018 könnte ganz Schluss sein mit den Zukäufen. Aber auch dann dürfte noch einige Zeit vergehen, bis die Leitzinsen erhöht werden. Die Kapitalmärkte reagieren allerdings ohnehin nicht erst mit den tatsächlichen Erhöhungen. Für einen Anstieg der Anleiherenditen und den damit verbundenen Kursbewegungen reichen Ankündigungen völlig aus, sodass die für lange Zeit sehr niedrige Volatilität an den Anleihemärkten vielleicht schon 2018 steigen könnte.

Der Rückgang der EZB-Käufe könnte insbesondere europäische Investmentgrade-Unternehmensanleihen vor Herausforderungen stellen. „Ihr Chance-Risiko-Profil dürfte sich in den nächsten Monaten verschlechtern“, meint Rosemarie Baumann von Bantleon, die auch mit einer Eintrübung der Konjunktur in Europa rechnet, was die Papiere ebenfalls belasten würde.

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Auch Jim Leaviss ist vorsichtig. „Globale Unternehmensanleihen bieten keinen fairen Wert, sondern haben sich in den teuren Bereich entwickelt“, so der Anleiheexperte von M&G. Die Spreads haben sich wieder dem niedrigen Niveau von 2007 angenähert. Allerdings habe sich die Kreditqualität des Segments in den vergangenen zehn Jahren deutlich verschlechtert. Fast 45 Prozent der Anleihen sind nur noch mit BBB bewertet.

Da ist der Schritt in den High-Yield-Bereich gar nicht mehr so weit. Aber auch dort haben sich die Risikoaufschläge deutlich eingeengt. Das eingegangene Risiko wird nicht mehr so vergütet wie früher. Dennoch gilt der Hochzinsbereich als eines der Anleihesegmente, die noch eine recht ansehnliche Rendite aufweisen, vor allem die US-Papiere. Nick Gartside, Anleihe-Chefstratege bei J.P.Morgan Asset Management, ist weiterhin von der Anlagesparte überzeugt und hält die Risikoaufschläge für gerechtfertigt. „Die Ausfallraten sind sehr gering. Bei US-Hochzinsanleihen liegen sie mit 1,1 Prozent deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,7 Prozent“, argumentiert Gartside.