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Aktualisiert am 03.01.2023 - 18:47 Uhrin Recht & SteuernLesedauer: 3 Minuten
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betriebliche Altersversorgung (bAV)
Chemiebranche startet Nahles-Rente
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betriebliche Altersversorgung (bAV) Chemiebranche startet Nahles-Rente

Laborantin
Laborantin: Die Tarifparteien der deutschen Chemiebranche wollen noch in diesem Jahr das bundesweit erste auf einem Flächentarifvertrag basierende Sozialpartnermodell einführen. | Foto: Michal Jarmoluk / Pixabay

Die Tarifparteien der deutschen Chemiebranche leisten Pionierarbeit in der betrieblichen Altersversorgung (bAV): Eine aktuell Tarifvereinbarung des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC) mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) enthält Pläne für das bundesweit erste auf einem Flächentarifvertrag basierende Sozialpartnermodell (SPM). Das auch als Nahles-Rente bekannte Modell soll noch in diesem Jahr an den Start gehen, sofern die Aufsichtsbehörde Bafin grünes Licht gibt. 

Höhere Renditechancen in der bAV

Die gesetzliche Grundlage hierfür hatte die damalige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD bereits im Jahr 2017 geschaffen. Das damals ermöglichte SPM ist eine Betriebsrente auf Basis einer reinen Beitragszusage. Sie soll durch den Verzicht auf Garantien höhere Renditechancen bieten. Nutzen könnten dies jetzt aber nur neue Tarifbeschäftigte in den Betrieben der chemischen Industrie, die für ihre Altersvorsorge auf den Chemie-Pensionsfonds wählen. Für Verträge von Bestandskunden ändert sich nichts. 

 

Bei dem ersten Branchen-SPM in Deutschland arbeiten die Chemie-Tarifpartner mit dem Versicherer R+V zusammen. Das Geld für die spätere Betriebsrente der Arbeitnehmer wird in ein ausgewogenes Mischportfolio investiert. Es ist breit über mehrere Anlageklassen gestreut. Die Aktienquote werde dynamisch gesteuert, um für ein robustes Portfolio zu sorgen. Damit liefere es stabile Erträge unabhängig vom Zinsumfeld, reduziere Wertschwankungen und bette sich in das Gesamtkonzept des Sozialpartnermodells ein.

Vorfahrt für Chancen statt für Garantien

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„Wir in der Chemie sind die Ersten, die das dringend benötigte Sozialpartnermodell für eine ganze Branche zum Fliegen bringen werden. Das könnte die Basis sein für eine attraktivere, vielleicht auch für mehr betriebliche Altersvorsorge in Deutschland“, betont Klaus-Peter Stiller, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BAVC. „Das Sozialpartnermodell ist ein wichtiger Schritt für Arbeitgeber und Gewerkschaft, weil wir den Chancen Vorfahrt geben vor den Garantien.“

Aufwind für betriebliche Altersvorsorge

„Mit diesem Modell schreiten die Sozialpartner der Chemiebranche voran und bringen tarifpolitische Innovationen auf den Weg“, betont Ralf Sikorski. „Wir sind überzeugt davon, dass das Sozialpartnermodell die betriebliche Altersvorsorge durch höhere Renditechancen und einem neuen Sicherungsbeitrag attraktiver und zukunftsfest macht und ihr viel Aufwind verschaffen kann“, so der der stellvertretende Vorsitzende der zuständigen Gewerkschaft IGBCE weiter.  

Chemie-SPM Vorbild für andere Branchen

„Es ist eine wegweisende Entscheidung der Chemie-Sozialpartner, in der betrieblichen Altersversorgung künftig auf das Branchen-Sozialpartnermodell zu setzen“, sagt Claudia Andersch. „Wir begrüßen diesen Schritt ausdrücklich und sind als R+V mit unserem Chemie-Pensionsfonds als Versicherungspartner bereit für die Umsetzung. Wir gehen fest davon aus, dass die Idee des Sozialpartnermodells in Deutschland nun neuen Schub erfährt“, so die Vorstandsvorsitzende der R+V Lebensversicherung. 

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