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Spanien führt Immobilienaktienfonds ein

Spanien führt Immobilienaktienfonds ein
Mit Inkrafttreten des Gesetzes 11/2009 am 28. Oktober 2009 können unter dem Namen Sociedades Cotizadas de Inversión en el Mercado Inmobiliario (SOCIMI) börsennotierte Immobilienanlagengesellschaften gegründet werden. Das Gesetz gilt rückwirkend für Veranlagungszeiträume ab dem 1.Januar 2009.

Im Gegensatz zu Immobilienfonds, die in Spanien mindestens 50 Prozent des Portfolios in Wohnungen anlegen müssen, können SOCIMI in alle Immobilienarten investieren. „Das macht den spanischen Immobilienmarkt für internationale Investoren wieder interessant“, erklärt Ignacio del Val, Partner der internationalen Wirtschaftskanzlei Rödl & Partner in Madrid. Der für Fonds bisher versperrte Weg für Investitionen in Gewerbeimmobilien sei dadurch frei geworden.
Das Mindestkapital beträgt 15 Millionen Euro. Die SOCIMI sind zur Notierung an einem organisierten Markt verpflichtet und unterliegen damit den Transparenz- und Auskunftspflichten des spanischen Börsengesetzes (Ley del Mercado de Valores). Sie müssen einmal pro Jahr mindestens 90 Prozent der Mietzinserträge und gegebenenfalls den infolge eines Immobilienverkaufs entstandenen Mehrwert an ihre Aktionäre ausschütten.

Für die SOCIMI fällt eine pauschale Körperschaftsteuer in Höhe von 18 Prozent an

Aus der im ursprünglichen Gesetzesentwurf vorgeschlagenen Steuerfreiheit wird hingegen nichts: Für die SOCIMI soll ein Sondersteuersystem gelten. Danach fällt eine pauschale Körperschaftsteuer in Höhe von 18 Prozent an.

Bei deutschen Investoren kommt hier das im deutschen Reits-Gesetz verankerte Teileinkünfteverfahren zur Anwendung. Demnach wird die spanische Körperschaftssteuer von der Dividendensumme, die als Bemessungsgrundlage für die Abgeltungssteuer gilt, abgezogen. „Für Anleger, die sich an deutschen Reits beteiligen, unterliegen Investitionen in spanische Immobilien im Wesentlichen nur noch der Abgeltungsteuer“, sagt Martin Führlein, der bei Rödl & Partner für den Bereich Fonds und Real Estate zuständige Partner.

Mit der Einführung spanischer Immobilienaktienfonds will die Regierung den Immobilienmarkt ankurbeln und neue – vor allem internationale – Investoren für spanische Immobilien gewinnen. Das Immobiliengeschäft war in Spanien im Zuge der weltweiten Finanzkrise stark eingebrochen.

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